Arzneimittel & Medikamente
In unserer Online-Apotheke haben Sie die Möglichkeit, eine große Auswahl an Arzneimitteln bequem nach Hause zu bestellen. Doch was ist ein Arzneimittel eigentlich genau – und wie unterscheidet es sich von einem Medikament? Erfahren Sie im Folgenden den Unterschied und informieren Sie sich über die Arzneimittelgeschichte sowie geltende Regularien. ...weiterlesen
Unterkategorien
- Arzneimittel übersichtlich erklärt
- Von Naturheilmitteln bis zur modernen Pharmazie: Arzneimittelgeschichte im Überblick
- Meilensteine der Medikamentenherstellung
- Ein Blick in die Zukunft
- Arten von Arzneimitteln
- Arzneistoffe und Darreichungsformen
- Regularien für Pharmaunternehmen: Zulassung und Kennzeichnung
- Arzneimittel für spezielle Gruppen und ihre Bedürfnisse
- Multimorbidität und Wechselwirkungen
Arzneimittel übersichtlich erklärt
Arzneimittel sind Präparate, die Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen enthalten, die für die Prophylaxe, Diagnose oder Therapie von Krankheiten und körperlichen Beschwerden geeignet sind. Die genaue Definition ist im deutschen Arzneimittelgesetz (AMG) in §2 beschrieben. Sie sagt aus, dass Arzneimittel „Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen“ sind, die für bestimmte Zwecke geeignet „[…]im oder am menschlichen Körper angewendet werden.“ So etwa
- […] als Mittel mit Eigenschaften zur Heilung oder Linderung oder zur Verhütung menschlicher Krankheiten oder krankhafter Beschwerden […]
- um die physiologischen Funktionen durch eine pharmakologische, immunologische oder metabolische Wirkung wiederherzustellen, zu korrigieren oder zu beeinflussen oder
- eine medizinische Diagnose zu erstellen.[1]
Ursprünglich stammt der Begriff „Arzneimittel“ von dem Wort „arzenīe“ aus dem Mittelhochdeutschen ab. Dieses wiederum wird auf das Wort „Arzen“ zurückgeführt, was übersetzt so viel wie „heilen“ oder „behandeln“ bedeutet. Ein Arzneimittel hat zudem stets eine durch das Arzneimittelrecht festgelegte Zweckbestimmung, die in der Fachsprache als Indikation bezeichnet wird. BeiArzneimitteln spricht man in diesem Zusammenhang auch vomAnwendungsgebiet. Sowohl die Begriffe Pharmakon als auch Medikament werden umgangssprachlich gerne synonym für die Bezeichnung Arzneimittel genutzt. Während Pharmaka allerdings die allgemeine biologisch wirksame Dosis von Stoffen, sowohl heilend als auch giftig, beschreiben, schließt der Begriff Arzneimittel jegliche Medikamente zwar ein, geht aber noch darüber hinaus. So zählen zu den Arzneimitteln neben Medikamenten auch Blutpräparate oder Kontrastmittel. Medizinprodukte, Tabakerzeugnisse, Nahrungsergänzungsmittel und diätische Lebensmittel oder Kosmetika hingegen sind keine Arzneimittel. Seit dem Inkrafttreten des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) am 28.01.2022 zählen zudem auch Tierarzneimittel nicht mehr zu den hier beschriebenen Arzneimitteln.
Von Naturheilmitteln bis zur modernen Pharmazie: Arzneimittelgeschichte im Überblick
Seitdem es Menschen gibt, werden sie krank oder haben verschiedene körperliche Beschwerden. Folglich sind die Historie und die Entwicklung von Arzneimitteln eng mit der Geschichte der Menschheit verbunden. Dass sich bestimmte Pflanzen, Mineralien, Tiere oder Bestandteile davon für die Behandlung von Wunden und Verletzungen oder für die Linderung von Schmerzen oder Beschwerden eignen, stellten bereits die Sumerer in Mesopotamien etwa 3.000 vor Christus durch Beobachtung und Anwendung fest. Hin und wieder tat auch ein Zufall sein Übriges. Von den Sumerern stammt zudem auch die älteste überlieferte Rezeptesammlung. Doch auch die alten Ägypter hielten ihre Kenntnisse rund um Rezepte und Heilmittel fest. Das Ebers-Papyrus umfasst etwa 880 Einträge und wurde vor 3.500 Jahren erstellt. Die ersten Apotheken wurden circa im 9. Jahrhundert nach Christus an Krankenhäuser angebunden. Ihr Ursprung befindet sich im Nahen Osten, genauer gesagt in Bagdad im Irak.[2]
Im Mittelalter fand die Zubereitung von Arzneimitteln schließlich entweder im eigenen Haushalt oder in einer „Praxis“ statt. Im Zuge dieser Entwicklung entstand parallel zur „Schul- oder Gelehrtenmedizin“ eine Art der „Volksmedizin“. Schließlich waren es italienische und spanische Mönche, die nach dem Untergang des Römischen Reichs Werke aus der Antike aus dem Arabischen ins Lateinische übersetzten und wertvolles antikes Wissen rund um Heilkunde mit ihren eigenen Ansätzen und Erfahrungen kombinierten. Nachdem im Spätmittelalter bereits vereinzelt zwischen Apothekern, die Arzneimittel herstellten, und Ärzten, die sie anwendeten, unterschieden wurde, sorgte Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahr 1241 mit dem „Edikt von Salerno“ für die juristische Trennung der beiden Berufe. Wer fortan das Handwerk der Arzneimittelherstellung erlernen wollte, musste bis ins 19. Jahrhundert hinein bei einem Meister eine Lehre absolvieren und im Rahmen der Gesellenzeit auf Wanderschaft gehen.[3] Das 19. Jahrhundert markiert schließlich den Beginn der modernen Pharmazie und zugleich deren Industrialisierung.[4] So wurden Unternehmen wie unter anderem Bayer gegründet[5], die systematische Prozesse für die Herstellung von Arzneimitteln entwickelten und diese bis heute anwenden. Während das 20. Jahrhundert schließlich durch entscheidende Fortschritte in der Molekularbiologie[6] und mitunter durch die Entdeckung von Antibiotika geprägt wurde[7], stehen im 21. Jahrhundert Biopharmazeutika[8]und Präzisionsmedizin[9] mehr im Fokus denn je. Biologika, also Arzneimittel, die durch biotechnologische Verfahren gewonnen werden, und die mRNA-Technologie, die unter anderem für die Herstellung von Impfstoffen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie eingesetzt wurde, stellen medizinische Revolutionen und überlebensnotwendige Innovationen zugleich dar.
Meilensteine der Medikamentenherstellung[10]
Diphtherie-Antiserum (1890) | Im Jahr 1890 entwickelten der Mediziner Emil von Behring und der Arzt Shibasaburo Kitasato eine Serumtherapie zur Immunisierung gegen C.diphteriae - dem Erreger-Bakterium der Diphtherie. |
Acetylsalicylsäure (1897) | 1897 stellte der Chemiker Felix Hoffmann erstmalig Acetylsalicylsäure her - dabei handelt es sich um den Wirkstoff von Aspirin. |
Insulin (1922) | 1922 gelang es dem Chirurgen und Physiologen Frederick Banting sowie dem Biochemiker und Physiologen Charles Best, Insulin zu isolieren. Dieses wird zur Behandlung von Diabetes genutzt. |
Penicillin (1928) | 1928 entdeckte der Mediziner und Bakteriologe Alexander Fleming Penicillin als erstes Antibiotikum. In den 1940er Jahren wurde es in die Massenproduktion aufgenommen.[11] |
Antidepressiva (1950er Jahre) | Seit den 1950er Jahren können psychische Erkrankungen durch Antidepressiva wie Trizyklika und MAO-Hemmern medikamentös behandelt werden. |
Antibabypille (1960er Jahre) | In den 1960er Jahren wurde von dem Chemiker Carl Djerassi und seinem Team erstmals ein synthetisches Progesteron hergestellt. Die Antibabypille wurde dann vom Physiologen Gregory Pincus und seinem Team weiterentwickelt. |
Biologika (1980er Jahre) | In den 1980er-Jahren revolutionierten Biologika, also Wirkstoffe, die lebende Organismen produzieren, viele Bereiche der Medizin - so etwa auch die Behandlung von Diabetes, für die man nun auf Humaninsulin anstatt auf Insulin von Schweinen zurückgreifen kann.[12] |
mRNA-Impfstoffe (2020) | Die mRNA Technologie wird bereits seit mehreren Jahrzehnten erforscht. Im Jahr 2020 erlangte sie durch die Herstellung von mRNA-Impfstoffen wie unter anderem Moderna zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie weltweit immense Relevanz. |
Ein Blick in die Zukunft
Die Erforschung von Wirkstoffen und die Entwicklung von Medikamenten und Arzneimitteln begleitet die Menschheit seit vielen Jahrhunderten und ist für die Behandlung von Krankheiten und körperlichen Beschwerden, aber auch für die Bekämpfung von Seuchen oder Pandemien von großer Bedeutung. Der Blick in die Zukunft zeigt: Es ist noch vieles möglich. So sind Innovationen in der Pharmazie rund um die Herstellung von Medikamenten oder die Optimierung von Diagnoseverfahren derzeit vor allem von der Entwicklung moderner Technologien bis hin zur Nutzung Künstlicher Intelligenz geprägt. Bereiche wie Nanomedizin, also der Einsatz von Nanotechnologie für unter anderem die Behandlung von kranken Zellen mit Arzneimitteln, Gentherapien, Technologien wie das molekularbiologische Verfahren CRISPR sowie Bioprinting, eine spezielle Form des 3D-Drucks, mit der unter anderem Prothesen oder Stents produziert werden können, eröffnen sowohl Medizinerinnen und Medizinern als auch Patientinnen und Patienten gänzlich neue Behandlungsmöglichkeiten sowie Heilungschancen.
Arten von Arzneimitteln
Es gibt verschiedene Arten von Arzneimitteln:
- Rezeptfreie Arzneimittel: Freiverkäufliche sowie apothekenpflichtige Arzneimittel, die Sie ohne die Vorlage eines Rezepts erwerben, werden OTC-Präparate (= engl. für „over the counter“) genannt. Freiverkäufliche Präparate erhalten Sie zudem auch in Supermärkten oder Drogerien, während apothekenpflichtige Arzneimittel ausschließlich in der (Online) Apotheke Ihres Vertrauens zu finden sind.
- Rezeptpflichtige Arzneimittel: Für eine Reihe von Arzneimitteln und Medikamenten muss ein Arzt oder eine Ärztin ein Rezept ausstellen, bevor Sie diese in der Apotheke ausgehändigt werden. Solche Produkte werden als Rx-Präparate bezeichnet. Die Bezeichnung „Rx“ leitet sich dabei von dem Symbol ℞ ab, welches in mittelalterlichen Handschriften die Abkürzung für das Wort „recipe“ (lat. für „nimm“ oder „man nehme“) war.
- Innovative Arzneimittel: Innovative Arzneimittel sind entweder neue oder weiterentwickelte bestehende Arzneimittel, die einen Fortschritt beziehungsweise eine Verbesserung, die mit Vorteilen für Betroffene verbunden ist, mit sich bringen.
- Biologika: Hierbei handelt es sich um Proteine (Eiweißsubstanzen), die durch genetische Verfahren produziert werden. Die Grundlage dafür bilden lebende Zellen von Menschen oder Tieren. Ihre Aufgabe ist es, die Aktivität oder Verbreitung von im Körper vorkommenden Stoffen und Substanzen zu beeinflussen, so etwa indem sie sie blockieren oder stärken.
- Biosimilars: Biosimilars sind Arzneimittel, die anderen biologischen Arzneimitteln, deren Patentschutz ausgelaufen ist, hinsichtlich ihrer Qualität, ihrer Wirksamkeit, ihrer biologischen Aktivität sowie ihrer Verträglichkeit sehr ähnlich sind. Sie sind meist kostengünstiger als die sogenannten Referenzarzneimittel.
- Generika: Auch Generika sind Arzneimittel, die den identischen Wirkstoff wie Referenzarzneimittel aufweisen, aber erst dann auf den Markt kommen, wenn das Patent des Referenzpräparats abgelaufen ist. Im Gegensatz zu Biosimilars sind Generika allerdings „Nachahmer-Produkte“ von chemisch-synthetisch hergestellten, statt von biologischen Präparaten.
- Homöopathika: Homöopathische Arzneimittel werden mittels eines homöopathischen Zubereitungsverfahrens hergestellt und dürfen nur dann auf dem Markt angeboten werden, wenn sie eine Zulassung durch die entsprechende zuständige Bundesbehörde erhalten haben.
- Importarzneimittel: Der Ex- und Import von Arzneimitteln unterliegt bestimmten Regularien. Generell wird zwischen Re- und Parallelimporten sowie Parallelvertrieb unterscheiden. Reimporte umfassen Arzneimittel, die in Deutschland hergestellt und dann ins europäische Ausland überführt werden. Dort übernehmen Importeure den anschließenden Export zurück nach Deutschland. Parallelimporte werden im europäischen Ausland produziert und von dort aus nach Deutschland exportiert. Sowohl die Zulassung von Reimporten als auch von Parallelimporten basieren auf einem deutschen Originalarzneimittel. Dies ist bei einem Parallelvertrieb nicht der Fall, da es sich hierbei um zentral in der EU oder im EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) zugelassene Arzneimittel handelt, die ein Notifizierungsverfahren bei der EMA (Europäische Arzneimittelagentur) durchlaufen.
- Betäubungsmittel (BtM): Einige Arzneimittel wie etwa Morphin fallen unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Zu den Betäubungsmitteln werden die in den Anlagen I bis III zum BtMG aufgeführten Stoffe und Zubereitungen gezählt. In Deutschland wird der Verkehr von BtM von der Bundesopiumstelle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überwacht.
Arzneistoffe und Darreichungsformen
Das Arzneimittelgesetz legt in §3 zudem fest, aus welchen Stoffen Arzneimittel hergestellt werden können:
- Chemische Elemente und chemische Verbindungen sowie deren natürlich vorkommende Gemische und Lösungen.
- Pflanzen, Pflanzenteile und Pflanzenbestandteile, Algen, Pilze und Flechten in bearbeitetem oder unbearbeitetem Zustand.
- Tierkörper, auch lebender Tiere, sowie Körperteile, - bestandteile und Stoffwechselprodukte von Mensch oder Tier in bearbeitetem oder unbearbeitetem Zustand.
- Mikroorganismen einschließlich Viren sowie deren Bestandteile oder Stoffwechselprodukte.
Für die Entwicklung sowie Herstellung von Arzneimitteln sind Pharmaunternehmen zuständig. Sie benötigen dafür eine Herstellungserlaubnis und produzieren meist Fertigarzneimittel. Dies bedeutet, dass die Arzneimittel und Medikamente verbrauchsfertig produziert und in vorgegebenen Dosierungen auf dem Markt angeboten werden. In einigen Fällen werden Rezepturarzneimittel direkt in der Apotheke hergestellt. Dies ist heutzutage allerdings nur noch selten der Fall. Generell werden die verwendeten Wirkstoffe meist nicht pur verabreicht. Die Präparate bestehen folglich neben einem oder mehreren Wirkstoffen aus weiteren (Hilfs-)Stoffen, die als Kombination in eine bestimmte Darreichungsform gebracht werden.
In unserer Online Apotheke finden Sie eine große Auswahl an Arzneimitteln und Medikamenten, die aus den bereits genannten Stoffen hergestellt und in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich sind. Zu diesen zählen Tabletten, Kapseln, Pulver, Tropfen und Säfte, Zäpfchen, Salben, Cremes und Gels, Spritzen oder Lösungen für die Inhalation. Die Darreichungsformen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Zustands (flüssig, halbfest, fest oder als Gas), ihres Anwendungsgebietes (innere oder äußere Anwendung) sowie der Art der Anwendung. Während Sie Tabletten, Kapseln, Säfte und Tropfen oral einnehmen, tragen Sie Salben, Cremes und Gels auf die Oberfläche Ihrer Haut auf, über die die Wirkstoffe schließlich in den Körper gelangen. Zäpfchen hingegen werden rektal (über den Mastdarm) in den Körper eingeführt. Wird Ihnen ein Wirkstoff mittels einer Spritze injiziert, wirkt dieser entweder lokal oder, im Falle einer Injektion in die Blutbahn, im gesamten Körper. Nehmen Sie Arzneimittel per Inhalation auf, atmen Sie diese ein. Ein Verfahren, welches Sie im Falle einer Erkältung oder einer weiteren Erkrankung der Atemwege sicherlich schon einmal angewendet haben. In einigen Fällen werden allerdings auch Betäubungsmittel per Inhalation verabreicht. Um verschiedenste Beschwerdebilder wirksam und gezielt zu behandeln, wirken die Präparate zudem unterschiedlich schnell und über verschiedene Zeiträume hinweg, so etwa besonders zügig, eher allmählich, vorwiegend lokal oder langanhaltend.
Regularien für Pharmaunternehmen: Zulassung und Kennzeichnung
Die Zulassung sowie die Registrierung von jeglichen Arzneimitteln erfolgt in Deutschland durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Das BfArM nutzt als Grundlage dafür das Arzneimittelgesetz, welches die Arzneimittelsicherheit gewährleistet. Zu diesem Zwecke gelten für Pharmaunternehmen, die Arzneimittel herstellen, spezifische Vorgaben, die sich beispielsweise von den Vorgaben für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden. Das Endprodukt in Form eines Fertigarzneimittels darf schließlich nur dann auf dem Markt angeboten werden, wenn es über eine deutsche oder eine europäische Arzneimittelzulassung verfügt.
Darüber hinaus müssen Pharmaunternehmen für die Zulassung von Arzneimitteln und Tierarzneimitteln eine entsprechende Umweltrisikobewertung vorlegen. Das Umweltbundesamt nutzt diese als Grundlage, um eine abschließende Bewertung des Umweltrisikos vorzunehmen. Dies hat den Hintergrund, dass die Wirkstoffe in Arzneimitteln biologisch hochaktiv sind und nach der Einführung in den Körper oftmals in unveränderter Weise wieder ausgeschieden werden. Somit gelangen sie als Rückstände in die Umwelt und können somit das Wohlergehen von Pflanzen und Tieren beeinflussen.[13]
Für apothekenpflichtige Arzneimittel gelten zudem bestimmte Kennzeichnungsvorgaben, die teilweise bereits auf der Verpackung kenntlich gemacht werden müssen. Dazu zählen unter anderem der Name und die Bezeichnung des Arzneimittels beziehungsweise des Medikaments sowie Angaben zum Hersteller und der Zusammensetzung sowie das Herstell- und Verfallsdatum, ein Beipackzettel mit Angaben zum Anwendungsgebiet, Neben- und Wechselwirkungen, der Einnahme, wichtige Hinweise (z.B. zur Lagerung) sowie die Information, ob das Präparat verschreibungs- oder apothekenpflichtig ist.
Arzneimittel für spezielle Gruppen und ihre Bedürfnisse
Im Falle von bestimmten körperlichen Beschwerden oder besonderen Umständen sind Betroffene auf spezielle Arzneimittel angewiesen, die für Linderung sorgen oder den Körper bestmöglich unterstützen. Dazu zählen unter anderem Diabetes, Hauterkrankungen, chronische Schmerzen oder eine Schwangerschaft. Entsprechende verschreibungspflichtige sowie frei verkäufliche Arzneimittel finden Sie ebenfalls in unserer Online Apotheke.
Bei einer Schwangerschaft handelt es sich selbstverständlich erst einmal nicht um eine Krankheit, die medikamentös behandelt werden muss. Und doch können auch Schwangere aufgrund der großen Veränderung ihres Körpers von bestimmten Beschwerden betroffen sein oder an begleitenden Erkrankungen leiden, die mit speziellen Arzneimitteln behandelt werden sollten. Welche Medikamente oder Substanzen Sie während einer Schwangerschaft einnehmen können, erfahren Sie im Rahmen einer individuellen Beratung von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin. Wir raten dringend davon ab, Arzneimittel eigenverantwortlich einzunehmen. Denn diese können mitunter verschiedene Auswirkungen auf den heranwachsenden Fötus haben. So kann es aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente zu Schäden und Entwicklungsstörungen, einer eingeschränkten Funktion der Plazenta, einem starken Zusammenziehen der Muskulatur der Gebärmutter und einer damit einhergehenden verringerten Blutzufuhr oder einer Unterversorgung des Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen durch einen verringerten Blutfluss kommen. Es gibt zudem Arzneimittel, die sich im Körper einlagern und ihre Wirkung über einen längeren Zeitraum freisetzen - also beispielsweise auch dann, wenn sie längst abgesetzt wurden. Im Falle eines Kinderwunsches oder einer Schwangerschaft und einer zeitgleichen Medikamenteneinnahme sollten Frauen sich diesbezüglich von ihrem Gynäkologen oder ihrer Gynäkologin beraten lassen.
Im Falle von chronischen Schmerzen oder Erkrankungen wie Diabetes stellen Ärztinnen und Ärzte einen individuellen Behandlungsplan auf, der auf die Symptome und körperlichen Voraussetzungen Betroffener sowie den jeweiligen Grad der Erkrankung beziehungsweise der Schmerzen angepasst ist. Die Behandlung mit entsprechenden Arzneimitteln wie unter anderem Paracetamol, ASS oder Ibuprofen erfolgt ausschließlich in Absprache mit medizinischem Fachpersonal. In einigen Fällen sind ergänzende Maßnahmen wie Physio- oder Ergotherapie sinnvoll und werden ebenfalls durch den behandelnden Arzt oder die Ärztin verordnet. Bestimmte Arzneimittel eignen sich darüber hinaus auch, um Beschwerden, die durch Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis, Rosazea, Diabetische Haut oder Allergien verursacht werden, im Rahmen einer geeigneten Pflegeroutine zu lindern. In unserer Online Apotheke finden Sie Präparate, die Sie nach einer professionellen Beratung durch Fachexpertinnen für Dermokosmetik nach Hause bestellen können.
Multimorbidität und Wechselwirkungen
Unter Multimorbidität verstehen Expertinnen und Experten das Auftreten von zwei oder mehr gleichzeitig diagnostizierten chronischen Erkrankungen. Beispiele dafür sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose oder Hypertonie (Bluthochdruck). Besteht kein Zusammenhang zwischen gleichzeitig auftretenden Krankheitsbildern, handelt es sich um eine sogenannte unabhängige Multimorbidität. Leiden Betroffene hingegen an Erkrankungen, die Wechselwirkungen aufweisen, wird dies als abhängige Multimorbidität eingeordnet. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Patientinnen und Patienten an Diabetes, Bluthochdruck und einer Herz-Kreislauf-Schwäche leiden. So werden in diesem Fall bestimmte Symptome durch ein weiteres begünstigt oder ausgelöst. Betroffene sind folglich auf die Verschreibung verschiedener Arzneimittel angewiesen.
Die Einnahme von fünf oder mehr Arzneimitteln wird in der Fachsprache unter dem Begriff Multimedikation zusammengefasst. Die gleichzeitige Anwendung mehrerer Arzneimittel sollte ausschließlich nach ärztlicher Beratung und stets korrekt dosiert erfolgen. Denn unterschiedliche Medikamente können sich hinsichtlich ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen und unerwünschte Neben- oder Wechselwirkungen wie etwa Übelkeit, Kopfschmerzen oder Benommenheit auslösen. Um diese zu vermeiden, ist die richtige Dosierung zur richtigen Zeit besonders wichtig. Ebenso notwendig wie hilfreich sind engmaschige Kontrolluntersuchungen durch medizinisches Fachpersonal. Im Falle einer gleichzeitigen Einnahme von verschiedenen Medikamenten sollten die Auswirkungen auf und die Reaktionen des Körpers beobachtet und die Multimedikation im Falle von auftretenden Beschwerden individuell angepasst werden.
Unsere pharmazeutische Beratung steht Ihnen am Telefon, per E-Mail oder Live-Chat persönlich zur Verfügung. Sie beraten Sie diskret und ausführlich, beantworten Fragen zu unserem Produktsortiment und unterstützen Sie bei Ihren Bestellungen.
Quellen:
https://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/BJNR024480976.html ↑
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/medizin/pharmaindustrie/pwwbarzneimittelgeschichte102.html ↑
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/medizin/pharmaindustrie/pwwbarzneimittelgeschichte102.html ↑
https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/die-geschichte-der-pharmazie/ ↑
https://www.bayer.com/de/unternehmensgeschichte/unternehmensgeschichte ↑
https://kups.ub.uni-koeln.de/5515/ ↑
https://www.arzneimittel-atlas.de/arzneimittel/j01-antibiotika-zur-systemischen-anwendung/meilensteine/ ↑
https://www.vfa.de/de/forschung-entwicklung/medizinische-biotechnologie/biopharmazeutika-in-zahlen ↑
https://www.aerzteblatt.de/archiv/praezisionsmedizin-chancen-und-risiken-im-blick-297ce416-cc35-4291-888b-4add3dace858 ↑
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/meilensteine-der-arzneimittelentwicklung.html ↑
https://www.dpma.de/dpma/veroeffentlichungen/meilensteine/erfindungenmitgeschichten/95jahrepenicillin/index.html ↑
https://www.diabetesde.org/100-jahre-insulin-geschichte-lebenswichtigen-hormons ↑
https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/arzneimittel ↑