Nackenschmerzen – mehr als nur verspannte Schultern

Nackenschmerzen – mehr als nur verspannte Schultern

Nackenschmerzen treten bei vielen Menschen auf, sie haben jedoch vielfältige Ursachen. Leiden Sie aktuell unter Problemen, sollten Sie wissen, dass Sie damit nicht alleine sind – und Ihnen geholfen werden kann. Wir klären darüber auf, wie Nackenschmerzen entstehen und mit welchen Übungen Sie die Schmerzen am besten beheben können. Die Themen unseres Ratgeber im Überblick:

Inhaltsverzeichnis
  1. So entstehen Nackenschmerzen
    • Die Ursachen von Nackenschmerzen
    • Akute und chronische Nackenschmerzen – wo liegt der Unterschied?
  2. Nackenschmerzen Übungen – Bewegung ist der Schlüssel
    • Shake it Baby – oder lockern Sie Ihre Schultern
    • Let’s fly – kreisen Sie mit
    • Machen Sie einen langen Hals – dehnen Sie sich zu beiden Seiten
    • Runder Rücken? Schluss mit dem Buckel
    • Weitere Übungen gegen Nackenschmerzen
  3. Wie Sie Nackenschmerzen im Büro vermeiden
  4. Therapien bei Nackenschmerzen
  5. Nackenschmerzen und Kopfschmerzen – wie beides zusammenhängt
    • Kopfschmerzen behandeln, um Nackenschmerzen loszuwerden
  6. Nackenschmerzen - was tun, wenn der Schmerz nicht nachlässt?
    • Wann Sie mit Nackenschmerzen einen Arzt aufsuchen sollten
    • Was untersucht der Arzt bei Nackenschmerzen mit unklarer Ursache?
  7. Nackenschmerzen Übelkeit – darauf sollten Sie achten
  8. Fazit – Nackenschmerzen sind vielfältig, aber vermeidbar

Es kann viele Ursachen dafür geben, dass Sie unter Nackenschmerzen leiden. Die Gründe hierfür können an einer falschen Haltung, zum Beispiel einem unpassenden Bürostuhl, zu wenig Bewegung oder an körperlichen Verschleißerscheinungen liegen. Weitere Faktoren wie Zugluft, falsches Liegen, Kopfschmerzen oder ein Schleudertrauma begünstigen ebenfalls die Entstehung von Nackenschmerzen. In einigen Fällen sind sie jedoch nicht das Hauptproblem, sondern treten als Begleiterscheinung von körperlichen Abnutzungserscheinungen auf. Typisch für dieses Phänomen sind beispielsweise Arthrose oder Schäden an der Wirbelsäule, wie sie beim Bandscheibenvorfall auftreten.

Sehen wir uns zusätzlich mit einer großen Menge an Stress konfrontiert, sind Beschwerden in den Schultern sowie Nackenverspannungen vorprogrammiert. So vielfältig die Ursachen auch sind, letztendlich entstehen Nackenschmerzen durch die Verspannung bzw. Verkrampfung der Halsmuskulatur.

Wärme gehört zu den wichtigsten Mitteln, um die Beschwerden zu lindern. Des Weiteren gibt es verschiedene Übungen, welche die Rückenmuskulatur stärken sollen. Auf einige dieser Übungen gehen wir in einem nachfolgenden Absatz ein. Sie sollen zeigen, wie Sie sich im Alltag Ihre Beweglichkeit zurückholen.

Einen ähnlichen Effekt wie die Übungen erzielt eine Behandlung im Rahmen der Physiotherapie oder spezielle Massagen. Um die Gründe für die Nackenschmerzen nachhaltig abzuklären, lohnt sich in den meisten Fällen ein Besuch beim Hausarzt. Dabei sollen die Ursachen genauer eingeschränkt werden.

Das Krankheitsbild von Nackenschmerzen ist sehr vielfältig und die Schmerzen können in diesem Zusammenhang nicht nur den Nacken und Halswirbelbereich betreffen. Mitunter strahlen die Verspannungen bzw. Schmerzen bis in den Kopf, Schultern sowie Arme aus. Nackenschmerzen, welche durch eine falsche Haltung entstehen, sind zwar schmerzhaft, jedoch meistens harmloser Natur. Der Arztbesuch ist jedoch sinnvoll, um abzuklären, ob möglicherweise Veränderungen der Wirbelsäule ursächlich für die Problematik sein.

Mann mit Nackenschmerzen

So entstehen Nackenschmerzen

Im folgenden wenden wir uns nun der Entstehung der Nackenschmerzen zu. Die Verspannungen des Nackens und rund um die Halswirbelsäule gehen oft auf verkürzte Faszien zurück. Faszien sind Bindegewebe, das bei Verkürzungen sogar für Schmerzen in den Händen und Schultern sowie Fingern sorgen kann. Die überspannten Faszien und Muskeln verursachen, dass wir ganz automatisch in eine Schonhaltung übergehen, um Schmerzen zu vermeiden.

Auf Dauer ist dies jedoch genau das Falsche, denn die Schonhaltung fördert die weitere Verhärtung der Muskulatur und ein Kreislauf entsteht. Möglicherweise bauen sich so auch Körperhaltungen auf, die es zu lösen gilt. Der entstehende Druck durch falsche Körperhaltungen kann zudem die Bandscheibe oder die Wirbel dauerhaft schädigen.

Mit den richtigen Übungen können Sie Nackenschmerzen bis zu einem gewissen Grad auch selbst behandeln. Dies gilt vor allem für jene Probleme, die durch eine falsche Haltung entstehen. Davon sind vor allem die Personen betroffen, die überwiegend im Sitzen arbeiten. In dieser Körperhaltung kommt es oft zu einer dauerhaften Überstreckung der Halsmuskulatur. Das Heben von besonder schweren Lasten kann ebenfalls zu Problemen im Bereich des Nackens führen. Die Knochen und Bandscheiben sind außerdem als Folge der Belastung einem höheren Verschleiß ausgesetzt.

Um das Phänomen “Nackenschmerzen” noch besser verstehen zu können, ist ein genauerer Blick auf den Aufbau unserer Wirbelsäule und der umliegenden Muskeln sinnvoll. Die Wirbelsäule besteht aus insgesamt 33 bis 34 Wirbeln, von denen 24 gelenkig miteinander verbunden sind. Sie wird in 5 Abschnitte unterteilt. Der oberste Abschnitt ist die Halswirbelsäule aus 7 Halswirbeln, danach folgen die Brustwirbelsäule mit 12 Brustwirbeln und die Lendenwirbelsäule mit 5 Lendenwirbeln. Der unterste Abschnitt sind das Kreuzbein mit 5 miteinander verwachsenen Wirbeln und zuunterst das Steißbein.

Frau Nackenwirbel Abbildung

Der beweglichste Teil unserer Wirbelsäule ist die Halswirbelsäule, die Hauptlast unseres Körpers trägt die Lendenwirbelsäule. Die Wirbelsäule bildet ein doppeltes S: Im Hals- und Lendenwirbelbereich ist sie nach vorne gewölbt, im Brust- und Kreuz/Steißbeinbereich zeigt die Wölbung nach hinten.

Jeder einzelne Wirbel besitzt im Inneren ein Loch; alle Löcher bilden einen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Dieser Kanal wird aufgrund seiner Lage als Wirbelkanal bezeichnet. Zwischen zwei aneinandergrenzenden Wirbeln befinden sich außerdem zwei weitere Löcher, durch die auf jeder Seite ein Rückenmarksnerv aus dem Rückenmark (und somit aus der Wirbelsäule) austritt.

Die Wirbelsäule bildet die zentrale Achse unseres Körpers und ermöglicht uns den aufrechten Gang. Sie schützt das Rückenmark und puffert mit den Bandscheiben sowie der elastischen Doppel-S-Form Stöße und Erschütterungen ab.

Die Ursachen von Nackenschmerzen

Wie eingangs schon erwähnt, sind die Ursachen für Nackenschmerzen vielfältig. In der folgenden Tabelle werfen wir einen genaueren Blick darauf:

UrsacheTypische Erscheinungen oder grundlegende Krankheiten
Falsche Körperhaltung
  • Muskeln verkrampfen
  • Phänomene wie der Schiefhals oder Handynacken entstehen
Körperliche Abnutzungserscheinungen
  • Arthrose - Verschleiß des Gelenks
  • Osteoporose - auch als Knochenschwund bekannt und tritt oft bei Frauen auf
  • Spondylose - führt zur Versteifung der Wirbel
  • Rheumatische Erkrankungen
Zervikalsyndrom (HWS-Syndrom) – wenn Nackenschmerzen bis in Schulter und Arme ausstrahlen
  • Synonym: HWS-Syndrom, steifer Hals
  • Symptome: Schmerzen strahlen bis in Schultern oder Arme
  • keine weitere Störungen des Nervensystems
  • Muskulatur ist verhärtet
  • Kopfbewegungen sind unmöglich
  • Resultiert aus Funktionsstörung oder veränderter Form der Wirbelsäule
  • Weitere Probleme: Abnutzungserscheinungen wie Bandscheibenvorfälle
Zervikobrachial-Syndrom – wenn Taubheitsgefühle hinzukommen
  • Ähnlich zum Zervikalsyndrom
  • Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen in den Händen
Migräne und Kopfschmerzen – wenn es im Kopf bohrt und hämmert
  • Verspannungen führen zu Kopfschmerzen und Migräne
Entzündungen der Schulter
  • führen zu Schonhaltung
Bandscheibenvorfall - wenn der Rücken Probleme macht
  • Verspannung im Nacken führt zu Bandscheibenvorfällen
Atemstörungen – wenn das Luftholen schwerer wird
  • Steifer Hals
  • Beeinträchtigung des Brustkorbs
  • Brustkorb dehnt sich nicht mehr voll aus
  • flache, gepresste Atmung

Akute und chronische Nackenschmerzen – wo liegt der Unterschied?

Während die akuten Nackenschmerzen meistens harmlos sind und binnen weniger Tage bis drei Wochen wieder vergehen, sieht das Krankheitsbild bei chronischen Schmerzen anders aus. Als chronisch gelten die Schmerzen, wenn sie länger als drei Monate bestehen. Sie sind Anzeichen für körperliche Abnutzungserscheinungen wie Arthrose oder Osteoporose und Rheuma. Aber auch ein Bandscheibenvorfall könnte infrage kommen.

Chronische Verspannungen können ebenfalls durch eine falsche Körperhaltung bedingt sein. Daher sollten Sie frühzeitig etwas unternehmen, um Folgeschäden und Komplikationen zu vermeiden. Passende Übungen stellen wir Ihnen im nächsten Absatz vor.

Nackenschmerzen Übungen – Bewegung ist der Schlüssel

Bevor Sie zu Schmerzmittel für die kurzfristige Behandlung von Nackenschmerzen greifen, erfahren Sie hier, wie Sie die Nackenschmerzen mit ein paar einfachen Übungen wieder loswerden. Dabei ist Bewegung der Schlüssel, um eine Fehlhaltung zu korrigieren und Muskelverspannungen aufzulösen. Aber wie sehen die richtigen Übungen und Bewegungen aus, um Nackenverspannungen zu lösen oder präventiv zu vermeiden? Im Folgenden haben wir Übungen gelistet, die Ihnen bei Nackenschmerzen helfen.

Shake it Baby – oder lockern Sie Ihre Schultern

Stellen Sie sich gerade hin und lockern Sie zunächst die Schultern. Nun atmen Sie bewusst ein und lassen die Schultern beim Ausatmen kreisen.

Nacken lockern uebung

Let’s fly – kreisen Sie mit

Nehmen sie eine gerade Haltung im Stehen oder sitzen ein. Strecken Sie ihre Arme zur Seite, mit den Handflächen nach unten aus. Nun kreisen Sie ihre Arme leicht nach hinten. Achten Sie dabei darauf, den Oberkörper nicht zu bewegen. Nur die Arme und Schultern kreisen. Diese Übung sollten Sie mehrmals wiederholen.

Arme kreisen uebung

Machen Sie einen langen Hals – dehnen Sie sich zu beiden Seiten

Für diese Übung ist eine gerade Haltung wichtig. Beugen Sie den Kopf vorsichtig nach links und strecken gleichzeitig die rechte Hand für etwa zehn Sekunden nach unten. Schon bald spüren Sie einen Zug, der sich aufbaut. Anschließend wiederholen Sie diese Übung mit der anderen Seite. Für einen idealen Trainingseffekt belasten Sie bitte die Muskulatur immer gleichmäßig, um weitere Verspannungen zu vermeiden.

Hals dehnen uebung

Runder Rücken? Schluss mit dem Buckel

Nackenverspannungen führen oft zu einem sogenannten Rundrücken. Hier ist das Strecken besonders bedeutsam. Führen Sie Ihre Handfläche an die Stirn und üben einen gewissen Widerstand aus. Neigen Sie nun den Kopf, bis das Kinn auf der Brust zum Liegen kommt. Verschränken Sie nun die Hände hinter dem Kopf, halten die Position für einige Sekunden und richten Sie sich anschließend langsam wieder auf. Zum Schluss lassen Sie noch einmal die Schultern kreisen.

Weitere Übungen gegen Nackenschmerzen

Es gibt noch mehr Übungen, mit denen Sie Nackenschmerzen begegnen können, die wir hier zusammengefasst haben. Versuchen Sie die folgenden Tipps:

  • Aktive Entspannung: Viel Arbeit und Stress lassen uns oft verkrampfen und führen zu Verspannungen – Gönnen Sie Ihren Muskeln bewusst eine kleine Pause und machen Sie Entspannungsübungen.
  • Wärme: Egal ob mithilfe eines Schals, eines Bads oder eines Wärmepflasters – Wärme wirkt oft entkrampfend. Um diesen Effekt zusätzlich zu unterstützen, sollten Sie außerdem Zugluft vermeiden.
  • Rücken trainieren: Nicht nur irgendein Sport sollte regelmäßig auf Ihrem Programm stehen, sondern auch ein gezieltes Training für die Rückenmuskulatur. Hier bieten sich folgende Übungen an: Unterarmstütz, Seitstütz und Beckenheben mit Beinheben. Außerdem können Sie lernen, wie Sie rückenschonend sitzen oder sich bücken sollten.
  • Massagen sind ein weiteres, sanftes Hilfsmittel, um der Schulterpartie und des Nackens wieder Herr zu werden.
  • Das richtige Kissen: Spezielle Nackenkissen entlasten den Bereich während des Schlafens.
  • Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen können ebenfalls eine gute Ergänzung sein. Sie sollten jedoch nicht als alleinige Maßnahme eingesetzt werden.

Es gibt viele Übungen gegen Nackenschmerzen und einen Großteil haben wir soeben genannt. In diesem Video werden noch weiter einfache Übungen erklärt, mit denen Sie auch sofort gegen Ihre Nackenschmerzen vorgehen können:

Yoga Schulter- & Nackenübungen für den Alltag

Wie Sie Nackenschmerzen im Büro vermeiden

Es gibt auch ein paar Regeln, die Sie im Büro befolgen sollten, um Nackenschmerzen zu vermeiden. Und diese sind besonders wichtig. Denn unsere Muskulatur neigt zu Verhärtungen, wenn sie ständig denselben Bewegungen bzw. starren Haltungen ausgesetzt ist.

Vor allem, wenn Sie eine sitzende Tätigkeit ausüben, sind regelmäßige Pausen das A und O, um Nackenschmerzen zu vermeiden.

Unser Tipp: Bewegen Sie sich in den Pausen, dehnen und strecken Sie sich – und wechseln Sie die Position auf Ihrem Bürostuhl nach der Pause.

Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann auch helfen, Nackenschmerzen zu vermeiden. Im Idealfall sind Ihr Schreibtisch und der Bürostuhl auf Ihre Körpergröße angepasst. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Beine sich in einem 90° Winkel befinden, wenn Sie am Schreibtisch sitzen. Zudem sollten Ihre Füße fest auf dem Boden stehen.

Manchmal kann auch ein Headset statt eines normalen, stationären Telefons eine sinnvolle Ergänzung sein. Dies gilt gerade für alle, die viel telefonieren und dabei den Hörer zwischen Schulter und Ohr einklemmen. Das Headset ermöglicht dagegen eine ergonomische Position des Kopfes. Die Haltung wird verbessert und sorgt für eine lockere Schulterpartie und Nackenmuskulatur.

Therapien bei Nackenschmerzen

Viel Bewegung, die genannten Übungen und Tipps helfen zunächst bei Nackenschmerzen. Darüber hinaus gibt es viele Therapien, die regelmäßig angewandt eine Besserung des Krankheitsbildes bewirken können. Diese sind:

  • Injektionsverfahren: Durch eine örtliche Betäubung wird die Übertragung des Schmerzes verhindert. Daraufhin entspannt sich die Muskulatur.
  • Akupunktur: Die dünnen Nadeln bringen die Energiebahnen in Fluss.
  • Physiotherapie: Hier kommen bestimmte Massagen zum Einsatz.
  • Manuelle Medizin: Gelenkblockaden und Verkrampfungen sollen mithilfe von Chiropraktik und Osteopathie gelöst werden.

Nackenschmerzen und Kopfschmerzen – wie beides zusammenhängt

Eine der häufigsten Begleiterscheinung einer verspannten, schmerzenden Nackenmuskulatur sind Kopfschmerzen – insbesondere Spannungskopfschmerzen – oder Migräne. Die Nackenschmerzen entstehen beispielsweise im Rahmen eines Migräneanfalls, auch ein unbemerktes Schleudertrauma kann verantwortlich für die Beschwerden sein. Vor allem Menschen, die lange in ein und derselben Haltung arbeiten, neigen dazu. Eine wichtige Frage, die was zu klären gilt ist die nach dem Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und Nackenschmerzen.

Hierbei hilft ein näherer Blick auf die Anatomie des Menschen. Der Hauptnerv läuft am Hinterkopf entlang und mündet im Trigeminusnerv im Gehirn. Seine Ausläufer reichen bis in den Nacken und übertragen den Schmerz von hieraus bis ins Gehirn. Dadurch entsteht ein Kreislauf, der durchbrochen werden muss, um langfristig eine Besserung zu erzielen. Dieser Kreislauf wird wie folgt gebildet: Die Verkrampfung der Muskeln führt zu Druck auf den Nervenwurzeln, welche den Schmerzimpuls über den Hauptnerv weiterleiten.

Kopfschmerzen behandeln, um Nackenschmerzen loszuwerden

Um Nackenschmerzen langfristig zu bekämpfen, sollten Sie auch Maßnahmen zur Minimierung von Kopfschmerzen ergreifen. Dabei hängt die Therapie auch von der Art der Kopfschmerzen ab. Bei Spannungskopfschmerzen, die vor allem an den Schläfen entstehen, hilft vor allem Bewegung. So lässt sich die Muskulatur wieder aktivieren. Die Reduzierung von Stress ist diesem Zweck ebenfalls dienlich. Der stressige Alltag lässt für genügend Bewegung jedoch oft nur wenig Zeit übrig.

Die Folge können Übertragungsschmerzen zwischen Kopf und Nackenpartie sein. Der verkrampfte Nackenbereich bekommt zu wenig Zeit zur Lockerung und kann auf diese Weise zu einer Verschlimmerung der Kopfschmerzen führen, welche wiederum zu neuen Nackenschmerzen auslösen. Weitere Informationen zum Thema Kopfschmerzen finden Sie hier.

Nackenschmerzen – was tun, wenn der Schmerz nicht nachlässt?

Sie haben schon die ersten Übungen gemacht, aber die Schmerzen gehen nicht weg? Jetzt ist ein Arztbesuch angezeigt. Sollten Ihre Beschwerden denen ähnlich sein, die wir zuvor im Abschnitt Zervikalsyndrom beschrieben haben, ist der Gang zum Arzt ebenfalls unerlässlich.

Nun gilt es abzuklären, woher die Schmerzen rühren, was die Ursachen sind und ob eine härtere Muskelverspannung vorliegt. Eine Verletzung wie zum Beispiel ein Schleudertrauma kann ebenso ursächlich für die Verspannungen sind. Ein Schleudertrauma äußert sich neben den Problemen im Nackenbereich vor allem durch Schwindel, Kopfschmerzen oder Benommenheit. Manchmal kann es in diesem Zusammenhang auch zu Sehstörungen kommen.

Nackenschmerzen können des Weiteren ein Anzeichen für rheumatische Erkrankungen sein. Sie kündigen aber auch vom körperlichen Verschleiß in Form von Arthrose, Osteoporose oder können aber auch Symptome eines Bandscheibenvorfalls sein. Die Therapie der Schmerzen ist aufgrund der unterschiedlichen Ursachen äußerst vielfältig.

Daher könnte es sein, dass Ihr Arzt einen CT oder ein MRT anordnet. Im Rahmen der Untersuchung wird ein besonderes Augenmerk auf die Halswirbelsäule und ihre individuelle Beschaffenheit sowie Funktionsfähigkeit gelegt. In ganz seltenen Fällen können die Schmerzen Anzeichen für Erkrankungen wie Wucherungen oder Morbus Bechterew sein. Taubheitsgefühle in Verbindung mit einer verkrampften Muskulatur des Nackens dagegen deuten auf geschädigte Nervenwurzeln hin.

Wann Sie mit Nackenschmerzen einen Arzt aufsuchen sollten

Bei den folgenden Anzeichen in Kombination mit Nackenschmerzen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Fieber, dessen Ursache unklar ist – dies ist von besonderer Bedeutung, falls Sie an Diabetes leiden
  • Gewichtsverlust, dessen Ursache unklar ist
  • Sie in der Vergangenheit schon einmal unter einem Tumor litten
  • Schmerzen entlang der Lendenwirbelsäule, die länger als drei Monate bestehen
    (Hinweis auf Morbus Bechterew)
  • motorische Probleme
  • verstärktes Taubheitsgefühl in Armen oder Fingern
  • Temperaturunempfindlichkeit (Hinweis auf Taubheitsgefühle sowie Probleme mit den Nervenwurzeln)

Was untersucht der Arzt bei Nackenschmerzen mit unklarer Ursache?

Der Arzt kann leicht Fehlhaltungen sowie daraus resultierende Symptome wie den sogenannten Schiefhals identifizieren. Mit speziellen Übungen und Massagen lässt sich gegen die erlernte Haltung des Körpers entgegenwirken. Mitunter braucht es jedoch viel Zeit, da diese Haltungen manchmal über Jahre hinweg entstehen oder bestehen.

Arztbehandlung Abbildung

Bleibt die Ursache trotz genauerer Untersuchung der Halswirbelsäule und der Muskulatur im Dunkeln, sprechen Ärzte oft von einem idiopathischen Schmerz. Der Arzt kann auch feststellen, ob die Nackenschmerzen als sogenannte Übertragungsschmerzen bezeichnet werden sollten. Diese Übertragungsschmerzen sind Anzeichen für eine Erkrankung von inneren Organen, welche mittels Nerven mit dem Rückenmark verbunden sind. Über die Nervenbahnen gelangt der Schmerz bis in die Muskeln des Nackens, welcher als Folge druckempfindlich wird.

Körperliche Abnutzungserscheinungen können vom Arzt ebenfalls genauer untersucht werden. Dazu zählen Phänomene wie der Bandscheibenvorfall oder das Zervikale Spinalkanalstenose, bei dem die Wirbelsäule im Bereich der Halswirbelsäule verengt. Es entsteht ein punktueller Druck auf das hier verlaufende Rückenmark und es kommt zu Schmerzen sowie manchmal Taubheitsgefühlen im Arm oder Lähmungen. Da Lähmungen auch in Erscheinung treten, wenn eine Hirnhautentzündung auftritt, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache festzustellen.

Nackenschmerzen Übelkeit – darauf sollten Sie achten

In einigen Fällen ist Übelkeit eine weitere Begleiterscheinung der Nackenschmerzen. Das kann möglicherweise mit einer Hirnhautentzündung zusammenhängen. Rufen Sie in diesem Fall unbedingt den Notarzt an. Übelkeit kann jedoch ebenso als ein weiteres Anzeichen von Migräne auftreten. Achten Sie in diesem Zusammenhang auch auf Schwindel oder eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht.

In manchen Fällen zeigen sich die Beschwerden kurz nach dem Aufstehen. Dies lässt auf ein falsches Liegen während des Schlafes oder eine unpassende Matratze oder Kissen schließen. Speziell geformte Kopfkissen ermöglichen dem Nacken nachts eine entspannte Haltung. Können Sie die Nackenschmerzen und Übelkeit jedoch nicht mit einer möglichen Migräne in Verbindung bringen, suchen Sie einen Arzt auf.

Fazit – Nackenschmerzen sind vielfältig, aber vermeidbar

Hinter Nackenschmerzen können verschiedene Ursachen stecken. Dazu zählen Zugluft, falsches Liegen, Kopfschmerzen oder ein Schleudertrauma. Sie können zusätzlich durch körperliche Abnutzungserscheinungen wie Arthrose oder einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden. Die Nackenschmerzen können zudem wiederum zu Kopfschmerzen führen und ein Kreislauf entsteht. Mitunter ist der Wirbelkanal verengt und es entsteht Druck auf die empfindlichen Nerven.

So vielfältig die Ursachen auch sind, vieles können Sie schon zu Hause oder im Büro tun, um gegen die Nackenschmerzen vorzugehen. Es gibt viele Übungen für die Nackenmuskulatur, die schnell helfen. Vor allem Bewegung und Sport helfen viel. Der Sport ist ein optimaler zu unserem stressigen Alltag. Zusätzlich können spezielle Massagen Linderung bringen und die Muskulatur lockern. Sollten Sie jedoch nicht binnen einiger Wochen die Beschwerden lindern können, ist ein Gang zum Arzt ratsam.

Porträt von Konstantin Primbas

APONEO Apotheke Konstantin Primbas e. K.

„Mit unserem APONEO-Ratgeber möchten wir unseren Kunden Hilfestellung, Orientierung und Antworten auf Ihre Gesundheitsfragen im Alltag geben und damit einer unserer Kernaufgaben - der Beratung – mit unserem Expertenteam gerecht werden.“

Als Gründer und Inhaber steht Apotheker Konstantin Primbas mit seinem Apothekerteam dem APONEO-Ratgeber hilfreich zur Seite. Von A wie Adipositas bis Z wie Zahnfleischentzündung umfasst der beliebte Ratgeber Wissenswertes zu verschiedensten Gesundheitsthemen. Alles aktuell, leicht verständlich und mit passenden Empfehlungen.

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