Kehlkopfentzündung – wenn die Stimme versagt
Die Kehlkopfentzündung, auch Laryngitis genannt, ist unangenehm und kündigt sich zumeist durch Heiserkeit an. Die Stimmbänder sowie die Schleimhaut des Kehlkopfes sind entzündet. Sie tritt oft in Zusammenhang mit einer Erkältung oder einer Überbelastung der Stimme auf. Zudem leiden Raucher vermehrt unter der Erkrankung. Im Folgenden klären wir Sie über die genauen Symptome auf, wie lange eine Kehlkopfentzündung dauert und geben Tipps, welche Medikamente und Hausmittel wirklich helfen.
- Kehlkopfentzündung Symptome – so erkennen Sie die Laryngitis
- Der Aufbau des Kehlkopfs
- Die Ursachen einer Kehlkopfentzündung
- Therapien bei einer Rachenentzündung
- Welche Medikamente helfen bei einer Kehlkopfentzündung?
- Welche Hausmittel sind bei einer Kehlkopfentzündung hilfreich?
- Kehlkopfentzündung Dauer
- Die akute Kehlkopfentzündung
- Die chronische Kehlkopfentzündung
- Wie lange dauert eine Kehlkopfentzündung bei Kindern?
- Das Krupp-Syndrom
- Epiglottitis - die Entzündung des Kehlkopfdeckels
- Fazit – Das sollten Sie bei einer Kehlkopfentzündung machen
Kehlkopfentzündung Symptome – so erkennen Sie die Laryngitis
Das Bild einer Kehlkopfentzündung ist vielfältig: in einigen Fällen tritt lediglich eine Kehldeckelentzündung auf, in anderen sind auch die Stimmbänder betroffen. Hauptsächlich drückt sich die Entzündung durch Heiserkeit aus. Die Stimme ist beim Sprechen verändert und klingt kratzig. Bei einigen Betroffenen fällt die Stimme komplett aus, sodass sie nur noch flüsternd sprechen können. In diesem Fall spricht der Arzt von einer sogenannten Afonie. Dabei sind die Stimmlippen und Stimmbänder nicht mehr fähig, Laute zu bilden. Weitere Symptome der Infektion sind:
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Reizhusten / Pseudokrupphusten
- vermehrtes Räuspern
- Atemnot (selten)
- Fieber tritt bei akuten Kehlkopfentzündungen auf
Der Aufbau des Kehlkopfs
Damit Sie die Symptome der Krankheit besser einordnen können, möchten wir Ihnen den Aufbau des Kehlkopfs näher erläutern: Er besteht aus Knorpel und bildet die Verbindung zwischen Luftröhre und Rachen. Sobald Sie schlucken, verschließt der Kehlkopfdeckel Ihre Luftröhre. Mit den Stimmbändern steuert er die Bildung von Lauten oder Stimme und ist damit maßgeblich an unserer Fähigkeit zu sprechen beteiligt. Die Stellknorpel spielen bei der Stimmgebung in ihrem Aufbau und durch die von ihnen durchführbaren komplexen Bewegungen, ebenfalls eine große Rolle. Der Schildknorpel ist der größte Knorpel des Kehlkopfes. Im Alter kann er verkalken oder verknöchern und dann leichter brechen. Der Ringknorpel ist wie ein Siegelring geformt und bildet den untersten, zur Luftröhre gelegenen Teil des Kehlkopfskeletts.
Die Ursachen einer Kehlkopfentzündung
Die Kehlkopfdeckelentzündung bzw. Laryngitis kann verschiedene Ursachen haben: Oft sind Viren, die die Atemwege befallen, der Auslöser. Bakterien, die beispielsweise eine Erkältung auslösen, kommen ebenfalls infrage.
Menschen, die von Berufswegen ihre Stimme stärker beanspruchen, leiden tendenziell häufiger unter der Krankheit. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Lehrer oder Sänger. Doch auch Menschen, die häufig staubige, trockene Luft oder chemische Dämpfe einatmen, sind davon öfter betroffen. Zudem gehören Raucher zur gefährdeten Gruppe, da der Zigarettenrauch die Stimmbänder zusätzlich reizt.
Weitere Ursachen können eine chronische Entzündung oder Allergien, welche die Nasennebenhöhlen betreffen, sein. Patienten, die unter der Refluxkrankheit (Sodbrennen) leiden, können aufgrund der aggressiven Magensäure ebenfalls eine Kehlkopfentzündung entwickeln. Um die genaue Ursache festzustellen, empfehlen wir den Gang zum Arzt. Dieser kann beispielsweise eine Kehlkopfspiegelung vornehmen.
Therapien bei einer Rachenentzündung
Bei der akuten Rachenentzündung gilt es vor allem die Stimme zu schonen. Halsschmerzen können Sie mit Tees oder speziellen Halstabletten begegnen. Diese sorgen für eine erhöhte Speichelproduktion und damit Befeuchtung der Rachenschleimhaut.
Die Therapie der chronischen Rachenentzündung ist jedoch weitaus schwieriger. Wichtig ist die Schonung der Stimme und Atemwege. Raucher sollten unbedingt eine Rauchentwöhnung angehen. Möglicherweise verschreibt Ihr Arzt Ihnen zur Abschwellung der Schleimhäute auch ein Kortison.
Welche Medikamente helfen bei einer Kehlkopfentzündung?
Zur Behandlung einer Kehlkopfentzündung eignen sich verschiedene Medikamente. Leiden Sie vor allem unter stark geschwollenen Stimmlippen, könnte der Arzt Ihnen Inhalationen mit Hydrocortison verordnen. Sind Bakterien der Auslöser für die Infektion, wird stattdessen meistens auf Antibiotika wie Amoxicillin, Azithromycin oder Doxycyclin zurückgegriffen. Ist die Kehlkopfentzündung jedoch nur eine Begleiterscheinung der Refluxkrankheit, muss eine Behandlung der Refluxkrankheit als Erstes erfolgen.
Welche Hausmittel sind bei einer Kehlkopfentzündung hilfreich?
Bei einer Kehlkopfentzündung können folgende Hausmittel die Heilung unterstützen und können Sie begleitend zur medikamentösen Behandlung anwenden:
Wir empfehlen Ihnen, möglichst auf das Sprechen zu verzichten. Sogar flüstern würde Ihre Stimme anstrengen. Inhalationen mit Salzwasser können die Beschwerden ebenfalls lindern. Sollten Sie Raucher sein, verzichten Sie auf das Rauchen. Der Zigarettenrauch reizt den Hals und Kehlkopf zusätzlich würde. Nichtraucher sollten Orte meiden, an denen geraucht wird. Dies gilt auch für Orte mit hoher Staubentwicklung.
Wir raten Ihnen außerdem, viel zu trinken. Die Zufuhr von Flüssigkeit verhindert das Austrocknen der Schleimhäute und führt zu einer erhöhten Feuchtigkeit im Rachen. Auch eine höhere Luftfeuchtigkeit hilft. Letztere können Sie mit feuchten Tüchern, die Sie über der Heizung aufhängen erreichen. Alternativ deponieren Sie dort kleine Wasserschalen. Sind Sie jedoch Allergiker, ist Vorsicht geboten, denn bei dieser Maßnahme können Allergiebeschwerden auftreten.
Im Idealfall trinken Sie viel warmen Tee mit Honig. Der Honig wirkt antiseptisch und mildert die Beschwerden im Hals, denn er legt sich wie ein Balsam auf die Schleimhäute. Außerdem sollten Sie Ihren Hals mit einem Schal oder Tuch warmhalten. Weitere Informationen finden Sie im folgenden Video:
Heiser? Das hilft bei Kehlkopfentzündung
Kehlkopfentzündung Dauer
Wie lange dauert eine Kehlkopfentzündung? Die Dauer einer Kehlkopfentzündung hängt vor allem von der Fragestellung ab, ob Sie unter einer akuten oder einer chronischen Infektion leiden.
Die akute Kehlkopfentzündung
Wie lange dauert eine akute Laryngitis? Eine akute Kehlkopfentzündung ruft oft Bakterien oder Viren hervor. Die Patienten leiden einige Tage unter einem ausgeprägten Krankheitsgefühl mit Halsschmerzen und Husten sowie Heiserkeit. Manchmal klagen sie auch über den kompletten Verlust der Stimme. Die Entzündung heilt meistens von alleine in sieben bis vierzehn Tagen wieder ab.
Die chronische Kehlkopfentzündung
Die chronische Kehlkopfentzündung dauert länger als drei Wochen und entwickelt sich oft aus einer akuten Entzündung, welche nicht richtig ausgeheilt wurde. Die dauerhafte Belastung des Kehlkopfs, der Atemwege oder Stimmbänder durch bestimmte Risikofaktoren kann ebenfalls zu diesem Zustand führen.
Wie lange dauert eine Kehlkopfentzündung bei Kindern?
Kinder können an zwei Sonderformen der Larnygitis erkranken: das Krupp-Syndrom sowie die Epiglottits. Kinder leiden deutlich stärker unter den Symptomen einer Kehlkopfentzündung als Erwachsene und die Krankheit kann sich bei ihnen oft über mehrere Wochen ziehen.
Das Krupp-Syndrom
Das Krupp-Syndrom wird oft auch als Pseudokrupp bezeichnet und muss vom richtigen Krupphusten abgegrenzt werden. Meistens erkranken Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren am Pseudokrupp. Die Patienten leiden neben der Heiserkeit vor allem unter einem bellenden Husten sowie Schwierigkeiten beim Einatmen. Oftmals sind die Kehlkopfschleimhaut und Luftröhre so stark angeschwollen, dass es zu Atembeschwerden kommt. Das Krupp-Syndrom dauert meistens zwischen zwei Tagen bis zu 14 Tage. Länger treten die Beschwerden nur in seltenen Fällen auf.
Epiglottitis – die Entzündung des Kehlkopfdeckels
Der Begriff Epiglottitis bezeichnet die Infektion des Kehlkopfdeckels. Neben den Schluckbeschwerden und starken Halsschmerzen leiden die Kinder oft unter hohem Fieber. Ein weiteres Anzeichen für die Epiglottitis ist Atemnot. Letztere spricht für eine stark angeschwollene Kehlkopfschleimhaut. Bei der Kehldeckelentzündung schwellen vor allem der Kehlkopf und der Kehldeckel an. Kommt es zu dieser Infektion, sollten Sie schnellstmöglich einen Notarzt aufsuchen. Nach der Gabe von Kortison oder Adrenalin geht die Schwellung meistens zurück. In einigen Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig.
Fazit – Das sollten Sie bei einer Kehlkopfentzündung machen
Eine Kehlkopfentzündung ist unangenehm und führt oftmals zu Halsschmerzen sowie Schluckbeschwerden. Leiden Sie unter einer akuten Entzündung, klingt diese oft binnen etwa vierzehn Tagen ab. Vor allem ist es wichtig, dass Sie Ihre Stimme schonen und viel trinken. Verzichten Sie auf scharf Speisen, Alkohol und Rauchen. Greifen Sie auf die von uns erwähnten Hausmittel zurück.
Dauern die Beschwerden an, spricht man von einem chronischen Krankheitsverlauf und Sie sollten zum Arzt gehen. Er identifiziert die Ursachen und definiert die entsprechenden Therapien. In diesem Fall werden Ihnen Medikamente verschrieben. Diese werden vor allem dann angewendet, wenn Bakterien oder Viren ursächlich für die Krankheit sind. Bei regelmäßiger Einnahme sollten die Symptome alsbald abklingen und Sie sich zügig wieder erholen.
APONEO Apotheke Konstantin Primbas e. K.
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Als Gründer und Inhaber steht Apotheker Konstantin Primbas mit seinem Apothekerteam dem APONEO-Ratgeber hilfreich zur Seite. Von A wie Adipositas bis Z wie Zahnfleischentzündung umfasst der beliebte Ratgeber Wissenswertes zu verschiedensten Gesundheitsthemen. Alles aktuell, leicht verständlich und mit passenden Empfehlungen.