Schmerzsalbe & Schmerzcreme

Für die Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Muskel- oder Gelenkschmerzen sowie entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats kommen häufig eine Schmerzsalbe oder eine Schmerzcreme zum Einsatz. Beide Präparate werden lokal und äußerlich aufgetragen und können entzündungshemmend, schmerzlindernd oder auch abschwellend wirken. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre Konsistenz, können aber auch unterschiedliche Inhaltsstoffe aufweisen. ...weiterlesen

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Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen

In Schmerzsalben und Schmerzcremes ist meist eine Kombination aus pflanzlichen und synthetischen Wirkstoffen enthalten. Die häufigsten Inhaltsstoffe sind nichtsteroidale Antirheumatika, kurz NSAR, wie Diclofenac, Ibuprofen oder Ketoprofen. Hinzu kommen natürliche Wirkstoffe wie Arnika, Beinwell, Capsaicin (Cayennepfefferextrakt), Campher, Eukalyptusöl, Rosmarinöl oder Menthol.

Die NSAR hemmen die Synthese von Prostaglandinen. Prostaglandine sind hormonähnliche Botenstoffe, die verschiedene physiologische Prozesse im Körper steuern und Entzündungsreaktionen sowie Schmerzen verstärken.* Die NSAR wiederum wirken der Entstehung von Entzündungen und Schmerzen entgegen. Die enthaltenen natürlichen Inhaltsstoffe in Schmerzcremes und Schmerzsalben wirken zusätzlich lokal entzündungshemmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. So enthält etwa die Heilpflanze Beinwell Allantoin und Rosmarinsäure. Die Stoffe unterstützen die Zellneubildung und beschleunigen die Heilung. Rosmarinsäure wirkt entzündungshemmend sowie abschwellend.**

Campher wird hauptsächlich aus dem Holz des Kampferbaums gewonnen oder synthetisch hergestellt. Der Wirkstoff stimuliert die Durchblutung und ist für seine wärmenden Eigenschaften bekannt, die besonders bei Gelenk- und Muskelschmerzen für Linderung sorgen können.***

Capsaicin kommt als natürlicher Stoff vor allem in Chilischoten vor und ist für deren Schärfe verantwortlich. Als Wirkstoff in Salben und Cremes wirkt Capsaicin wärmend und kommt bei Durchblutungsstörungen zum Einsatz. ****

Die lokale und äußere Anwendung von Cremes und Salben gegen Schmerzen reduziert Nebenwirkungen wie unter anderem Magenbeschwerden, die bei der Einnahme von Tabletten auftreten können, da nur eine geringe Menge des Wirkstoffs ins Blut und nicht über den Verdauungstrakt in den Organismus gelangt.

Anwendungsgebiete

Schmerzcremes und Schmerzsalben werden häufig für folgende Anwendungsgebiete genutzt:

Zur äußerlichen Behandlung von Schmerzen und Schwellungen bei:

  • Muskel- und Gelenkbeschwerden wie Arthrose, Arthritis, Rückenschmerzen oder Muskelschmerzen durch Überlastung
  • Verletzungen, Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen durch sportliche Aktivitäten oder Unfälle
  • Entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Schleimbeutelentzündungen oder rheumatische Beschwerden

Unterschiede zwischen Schmerzsalbe und Schmerzcreme

Wer sich für eine Behandlung mit den lokal anwendbaren Arzneimitteln entscheidet, fragt sich womöglich zunächst einmal: Wie unterscheiden sich Schmerzsalbe und Schmerzcreme voneinander? Die Antwort: Der größte Unterschied zwischen beiden Darreichungsformen ist die Konsistenz. Salben sind fetthaltiger, binden Feuchtigkeit und sind somit besonders für trockene Haut geeignet. Cremes hingegen enthalten weniger Fett, dafür allerdings mehr Wasser. Sie ziehen folglich schneller ein und hinterlassen weniger Rückstände. Beide Präparate enthalten in der Regel zwar NSARs sowie pflanzliche Extrakte, allerdings kann die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe je nach Produkt variieren. Ein weiterer Aspekt: Schmerzsalben haben einen höheren Fettgehalt und enthalten in der Regel kein Wasser. Sie eignen sich gut für trockene Haut und pflegen die Haut intensiver. Eine Schmerzcreme hingegen hat eine leichtere Konsistenz, da sie aus einer wässrigen und fettigen Phase besteht. Sie kann so schneller einziehen und hinterlässt keinen fettigen Film.

Anwendung von Cremes und Salben gegen Schmerzen

Schmerzsalben und Schmerzcremes sind in verschiedenen Packungseinheiten, häufig zwischen 50 g und 150 g, erhältlich. Sie sind meist in handliche Tuben abgepackt, die nach der Anwendung sicher verschlossen und trocken sowie bei Raumtemperatur gelagert werden sollten. Schmerzsalben sind halbfeste Zubereitungen, die kein Wasser enthalten, während ein Schmerzgel aus mindestens zwei verschiedenen Komponenten besteht: einer flüssigen und einer festen Phase. Nach Anbruch einer Tube ist das jeweilige Präparat meist bis zu sechs Monate haltbar. Hinweise dazu sind ebenfalls in den Produktinformationen vermerkt. Unser Tipp: Nach dem Öffnen des Produkts kann handschriftlich das entsprechende Datum auf der Verpackung vermerkt und die Schmerzcreme oder die Schmerzsalbe nach Ablauf der Haltbarkeit somit rechtzeitig ausgetauscht werden.

Die Präparate werden in der Regel und je nach Produkt drei bis vier Mal täglich auf die betroffene Körperpartie aufgetragen und sanft einmassiert. Je nach Hersteller, Produkt, Beschwerden und Körperpartie variiert dabei auch die anzuwendende Menge an Creme oder Salbe. In der Regel reicht eine walnussgroße Portion für eine Anwendung aus. Sind sich Verbraucherinnen und Verbraucher diesbezüglich jedoch unsicher, empfehlen wir, Rücksprache mit pharmazeutischem Fachpersonal zu halten.

Weitere Anwendungshinweise

  1. Schmerzcreme und Schmerzsalbe sollten nur auf intakter Haut und nicht auf offenen Wunden, Ekzemen, auf Schleimhäuten oder in den Augen angewendet werden.
  2. Nach der Anwendung empfehlen wir, die Reste der Produkte mit einem Tuch abzuwischen und dann gründlich die Hände zu waschen. So gelangen weniger Rückstände von Stoffen wie zum Beispiel Diclofenac ins Abwasser, wo sie Wasserorganismen schädigen könnten.
  3. Schwangere und Stillende sollten die Präparate nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin anwenden.
  4. Sollten sich die Beschwerden in der Selbstbehandlung nicht innerhalb von 3 bis 4 Tagen bessern oder sogar verschlimmern, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
  5. Schmerzsalben und Schmerzcremes werden äußerlich angewendet. Sind Verbraucherinnen oder Verbrauchern Allergien bekannt oder weisen sie besonders sensible Haut auf, die zu Irritationen neigt, sollte die Anwendung in Absprache mit medizinischem oder pharmazeutischem Fachpersonal erfolgen.

Unsere pharmazeutische Beratung steht Ihnen am Telefon, per E-Mail oder Live-Chat persönlich zur Verfügung. Sie beraten Sie diskret und ausführlich, beantworten Fragen zu unserem Produktsortiment und unterstützen Sie bei Ihren Bestellungen.

*https://flexikon.doccheck.com/de/Prostaglandin
**https://flexikon.doccheck.com/de/Beinwell
***https://flexikon.doccheck.com/de/Campher
****https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Capsaicin_15268

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