Glycin Kapseln & Pulver
Glycin ist eine semi-essentielle Aminosäure und kann somit vom Körper teilweise selbst hergestellt werden – allerdings nicht in ausreichendem Umfang. Aus diesem Grund ist es wichtig, Glycin auch über die Nahrung aufzunehmen. Die Aminosäure ist am Stoffwechsel beteiligt und Ausgangsstoff für weitere Aminosäuren sowie ein wichtiger Baustein für Proteine. Mittels einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung gewährleisten Sie, dass Ihr Körper ausreichend Glycin, aber auch weitere Aminosäuren aufnimmt und verwertet. Darüber hinaus bieten unterschiedliche Herstellerinnen und Hersteller ergänzende Produkte wie Glycin Kapseln oder auch Glycin Pulver an. Doch wie entsteht die Kleinste der Aminosäure eigentlich – und welche Funktionen erfüllt sie im menschlichen Organismus? Lesen Sie im Folgenden Wissenswertes über Glycin. ...weiterlesen
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Entstehung und Aufbau von Glycin
Glycin ist für den menschlichen Organismus überlebenswichtig und wird vom Körper aus den Aminosäuren L-Threonin und L-Serin gebildet. Der Begriff „Glycin“ leitet sich vom griechischen Wort „glykos“ ab, welches ins Deutsche übersetzt „süß“ bedeutet. Die Herleitung kommt nicht von ungefähr: Glycin verfügt über einen süßlichen Geschmack. Aus diesem Grund wird die Aminosäure auch als Geschmacksverstärker in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Der Stoff zeichnet sich allerdings noch durch eine weitere Besonderheit aus, die sich am besten mit einem kurzen biochemischen Exkurs erklären lässt:
Glycin ist die kleinste Aminosäure und gilt als besonders flexibel. Sie ist ein elementarer Bestandteil von fast allen Proteinen und an vielen unterschiedlichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Aminosäuren im Allgemeinen sind die Grundbausteine, aus denen Proteine gebildet werden. Proteine wiederum sind notwendig für Wachstum, Entwicklung und Gesunderhaltung von Körper, Körpergewebe und Körperfunktionen. Sie tragen somit einen Großteil zu ihrem täglichen Wohlbefinden bei. Der Aufbau der Aminosäure Glycin im Speziellen unterscheidet sich jedoch maßgeblich vom Aufbau der restlichen 20 proteinogenen (proteinbildenden) Aminosäuren. Diese bestehen stets aus einem zentralen Kohlenstoffatom sowie einer Aminogruppe, einer Carboxylgruppe, einem Wasserstoffatom und einem für jede Aminosäure charakteristischen Rest. Glycin hingegen verfügt über einen besonders einfachen Aufbau: Neben dem Kohlenstoffatom besteht der Rest der Aminosäure lediglich aus einem Wasserstoffatom. Was sich in der Theorie komplex anhört, stellt in der Praxis die Besonderheit von Glycin dar. Sie ist so einfach aufgebaut, dass es von ihr, im Gegensatz zu allen anderen proteinogenen Aminosäuren, keine L-Form gibt. Die L- und die D-Form geben Aufschluss über die chemisch-räumliche Anordnung der Aminogruppen, welche wiederum eine wichtige Rolle für die Bildung von Proteinen spielt.
Funktionen und Aufgaben der Aminosäure
Glycin ist an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen sowie an der Bildung von Proteinen beteiligt. Außerdem wirkt die Aminosäure im zentralen Nervensystem als Neurotransmitter. Neurotransmitter sind biochemische Stoffe, die verschiedene Reize zwischen den Nervenzellen übertragen. Als ein solcher Botenstoff ist Glycin im Rückenmark, im Gehirn, aber auch in der Netzhaut aktiv. Im Zusammenspiel mit Glutamat, ebenfalls einem Neurotransmitter, aktiviert Glycin aber auch andere sogenannte Rezeptoren, die im zentralen Nervensystem angesiedelt sind. Darüber hinaus ist die Aminosäure ein wichtiger Bestandteil von Kollagen, einem Strukturprotein, welches durch seine Beschaffenheit ein stützendes Grundgerüst für Zellen und Gewebe bildet. Gemeinsam mit den Aminosäuren L-Arginin und L-Methionin ist Glycin zudem an der Produktion der Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung Kreatin beteiligt, die eine wichtige Rolle im Rahmen des Muskelstoffwechsels spielt.
Glycin in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln
Für den menschlichen Körper ist Glycin somit ein notwendiger Stoff. Umso wichtiger ist es, dass Sie diesen in ausreichender Menge zu sich nehmen. Grundvoraussetzung für eine optimale Versorgung mit wichtigen Stoffen wie Aminosäuren ist eine gesunde und vielseitige Ernährung. So ist Glycin unter anderem in folgenden Lebensmitteln enthalten:
- Milch
- Eier
- Käse
- Fisch (z.B. Forelle)
- Fleisch (z.B. Rinderfilet, Schweinefilet)
- Garnelen
- Hülsenfrüchte (z.B. Sojabohnen, Erbsen, Linsen)
- Getreide und daraus produzierte Erzeugnisse
- Erdnüsse / Walnüsse
- Haferflocken
Ein weiteres tierisches Produkt, welches viel Glycin enthält, ist Gelatine. Diese entsteht, indem Knochen, Häute und Bindegewebe von Tieren wie Schweinen oder Rindern ausgekocht werden. Dabei wird ein kollagenes und reines Eiweiß gewonnen, welches als verdickendes Geliermittel für die Zubereitung von Speisen genutzt wird. Doch keine Sorge: Glycin ist nicht nur in tierischen Produkten enthalten. Wenn Sie sich folglich vegetarisch oder vegan ernähren, sind Nüsse, Hülsenfrüchte oder Getreide ebenfalls eine gute Möglichkeit, um Glycin in ausreichender Menge aufzunehmen. In diesem Kontext ist eine vielseitige Ernährung besonders wichtig. Denn da Glycin aus den Aminosäuren L-Threonin und L-Serin gebildet wird, benötigt Ihr Körper für die Ausführung normaler Funktionen auch diese in ausreichendem Maße.
Die dosierte Einnahme von Glycin: Kapseln und Pulver
Möchten Sie ergänzende Präparate, die Glycin enthalten, einnehmen, haben Sie die Wahl zwischen Kapseln und Pulver von unterschiedlichen Herstellerinnen und Herstellern. Glycin Kapseln sind verschieden hoch dosiert. Aus diesem Grund ist es unbedingt ratsam, sich an die entsprechende Verzehrempfehlung zu halten. Diese sowie weitere wichtige Informationen zu den Inhaltsstoffen finden Sie in den jeweiligen Lebensmittelangaben. Glycin Pulver sollte stets aus 100 % reinem Glycin bestehen. Der Gebrauchsanleitung des jeweiligen Produkts entnehmen Sie, wie Sie das Präparat am besten einnehmen. So lässt sich Glycin Pulver gut in Wasser oder Fruchtsaft, alternativ aber auch in Shakes einrühren.
Unsere Empfehlung: Im Falle von Kapseln, die reines Glycin enthalten, lohnt sich ein Blick auf die Zusammensetzung der Kapselhülle. Diese kann entweder aus Gelatine oder einer pflanzlichen Alternative wie natürlicher Cellulose (im Fachgebrauch: Hydroxypropylmethylcellulose) bestehen. Achten Sie im Falle einer Gluten- oder Laktoseunverträglichkeit oder einer Allergie ebenfalls stets auf die enthaltenen Inhaltsstoffe, um gesundheitsschädigende Nebenwirkungen zu vermeiden.
Denn Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise. Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden. Das Produkt außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern lagern.
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