Schilddrüsenunterfunktion

Schilddrüsenunterfunktion

Bei der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommt es zu einer Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen Thyroxin und Trijodthyronin.

Die Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ im Halsbereich neben dem Kehlkopf. Ihre Hormone regulieren die Entwicklung von Körper und Gehirn, Wachstum von Knochen und Muskeln und unseren Energiestoffwechsel.

Zur Bildung der Schilddrüsenhormone ist das Spurenelement Jod notwendig, das über unsere Nahrung aufgenommen wird.

Damit immer ausreichend Schilddrüsenhormone im Blut sind, unterliegt die Schilddrüse einem inneren Regelkreis. Sind zu wenig Hormone im Blut, wird von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ein anregendes Hormon ausgeschüttet, das im Fachjargon TSH – Thyreoidea-stimulierendes Hormon – heißt, dieses wiederum regt die Schilddrüse zur Hormonbildung und -ausschüttung an.

Ist genügend Schilddrüsenhormon im Blut vorhanden wird die Bildung von TSH gedrosselt.

Ursachen von Schilddrüsenunterfunktion

Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann unterschiedliche Ursachen haben. Sie kann angeboren sein, z.B. wenn die Schilddrüse komplett fehlt oder unzureichend ausgebildet wird.

In den meisten Fällen wird die Schilddrüsenunterfunktion aber erworben, z.B. durch

  • unzureichende Zufuhr von Jod mit der Nahrung. Da Deutschland Jodmangelgebiet ist, war dies vor der Einführung von Jodsalz eine häufige Ursache.
  • eine Entzündung der Schilddrüse. Die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Bei dieser Erkrankung bildet der Körper Abwehrstoffe, die nach und nach das Schilddrüsengewebe zerstören.
  • Radiojodbehandlung: eine Behandlung bei Schilddrüsenüberfunktion. Durch radioaktive Bestrahlung wird hormonbildendes Gewebe der Schilddrüse zerstört.
  • Schilddrüsenoperationen (z.B. bei Schilddrüsenkrebs oder Schilddrüsenüberfunktion)
  • Bestrahlung der Schilddrüse

In seltenen Fällen kommt es zu einer Unterfunktion, weil übergeordnete, regulierende Hirnanteile erkrankt sind.

Symptome bei Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich oft langsam und schleichend.

Bei Erwachsenen typische Symptome können sein:

  • Leistungsabfall, Schwäche, Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Verlangsamung, Antriebsarmut, Desinteresse
  • Niedriger Blutdruck, langsamer Puls
  • Verstopfung, Gewichtszunahme trotz Appetitmangel
  • Kälteunverträglichkeit
  • Trockene, kühle, teigige, schuppende Haut, Juckreiz
  • Haarausfall, brüchige Nägel
  • raue, heisere Stimme
  • Zyklusstörungen bei Frauen
  • Störungen von Fruchtbarkeit, Libido und Potenz
  • Eventuell ein Kropf

Eine Hypothyreose bei älteren Menschen verläuft oft uncharakteristisch mit Kälteintoleranz, Retardierung (motorisch und geistig), Gedächtnisstörungen und Depressionen

Kinder zeigen oft folgende Symptome:

  • Wachstumsrückstand (Zwergenwuchs)
  • Reifungsrückstand von Knochen und Zähnen
  • geistige und psychischer Entwicklungsrückstand, niedrige Intelligenz
  • Sprachstörungen, Schwerhörigkeit

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion werden als erster Schritt die Schilddrüsenhormone und TSH im Blut bestimmt.

Bei einer Unterfunktion ist der TSH-Wert im Blut erhöht, der Spiegel von T3 und T4 kann noch normal sein.

Ein normaler TSH-Wert schließt eine Schilddrüsenunterfunktion aus.

Da eine häufige Ursache die Hashimoto-Thyreoiditis ist, wird im Blut das Vorhandensein spezieller Antikörper untersucht.

Durch eine Ultraschall-Untersuchung wird anschließend die Größe und Beschaffenheit der Schilddrüse beurteilt.

Weiter wird meist eine Szintigraphie durchgeführt. Hierbei wird beim Radiologen eine radioaktive Substanz in die Vene gespritzt. Anhand der Anreicherung dieser Substanz in der Schilddrüse kann die Funktionsfähigkeit beurteilt werden.

Die Therapie der Schilddrüsenunterfunktion erfolgt mit Tabletten um den Hormonmangel im Körper auszugleichen und damit die Beschwerden zu lindern. Diese Behandlung muss lebenslang und ohne Unterbrechung erfolgen.

Eingenommen werden Tabletten mit synthetisch hergestelltem Thyroxin, das im Körper zu Trijodthyronin umgewandelt wird.

Die Höhe der Dosis wird meist durch Einschleichen ermittelt. Das bedeutet, man beginnt mit einer niedrigen Dosis und steigert diese bis zur Beschwerdefreiheit.

Während der Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen der Hormonstatus mittels Blutbild überprüft werden.

Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen

Achten Sie auf ausgewogene Ernährung mit ausreichendem Jodanteil, z.B. zweimal in der Woche Seefisch verzehren und beim Kochen jodiertes Speisesalz verwenden, so können Sie zumindest Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen, die durch einen Jodmangel bedingt sind.

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