Gicht

Gicht

Als Gicht bezeichnet man eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich zu viel Harnsäure im Blut ansammelt. Im Verlauf lagern sich Harnsäurekristalle in Gelenken, Schleimbeuteln und inneren Organen ab.

Ursache

Woher kommt die Harnsäure?

In all unseren Zellen befindet sich ein Zellkern mit unseren Erbanlagen (DNA). Beim Abbau der DNA in den Zellkernen entsteht als Abfallprodukt Harnsäure, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden wird. Bei verminderter Ausscheidung oder erhöhter Produktion von Harnsäure reichert sich diese im Blut an.

In weit über 90 Prozent der Fälle liegt eine erbliche Störung der Harnsäureausscheidung über die Nieren vor. Weitere Ursachen können gestörte Nierenfunktion oder übermäßiger Alkoholkonsum sein.

Symptome

Zu Beginn verläuft die Gicht jahrzehntelang ohne Symptome im Verborgenen ab.

Wenn durch bestimmte Auslöser die Löslichkeit der Harnsäure im Blut überschritten wird, kommt es zu einem akuten Gichtanfall: oftmals nach einem Festessen mit viel Fleisch und Alkohol (durch den Fleischgenuss fällt mehr Harnsäure an und Alkohol hemmt die Ausscheidung) kommt es meist in der Nacht zu einer stark schmerzhaften Entzündung eines einzigen Gelenks, meist des Großzehengrundgelenks, es können aber auch andere Gelenke betroffen sein. Das Gelenk ist hochrot, geschwollen, heiß und so druckschmerzhaft, dass nicht einmal der Druck der Bettdecke ertragen wird. Manchmal kommt auch Fieber hinzu.

Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Behandlung nach einigen Tagen ab.

Nach Abklingen des Gichtanfalls folgt häufig eine symptomfreie Phase, die Monate bis Jahre andauern kann.

Bei unzureichender Behandlung und Missachtung der Ernährungsratschläge kann sich eine chronische Gicht entwickeln. Dabei kommt es zu Harnsäureablagerungen an Ohrmuscheln und Sehnenansätzen in der Nähe von Gelenken. Dies sind die sogenannten Gichtknoten, schmerzlose, harte Knoten unter der Haut. Harnsäure lagert sich auch in Schleimbeuteln und Sehnenscheiden ab, was zur Entzündung führen kann, außerdem in Gelenken, dies führt zu chronischer Gelenkentzündung. Auch in der Niere kann sich kristalline Harnsäure ablagern, dabei wird die Niere geschädigt.

Therapie

In der Regel kann der Arzt anhand der typischen Symptome des akuten Gichtanfalls die Diagnose stellen. Außerdem wird im Blut den Harnsäurespiegel kontrolliert.

Gegen den akuten Gichtanfall gibt es verschreibungspflichtige Medikamente, die den Harnsäurespiegel senken und entzündungshemmend wirken. Schmerzlindernd sind kühle Umschläge, Ruhigstellung und Hochlagerung des betroffenen Gelenks.

Um weitere Gichtanfälle zu verhindern, ist eine Dauertherapie notwendig:

Fall Sie Übergewicht haben, sollten Sie dieses langsam reduzieren. Meiden Sie purinreiche Nahrungsmittel wie Innereien (Leber, Niere, Bries), Sardinen, Sardellen, Wild, Hülsenfrüchte, Spargel, Spinat, Blumenkohl, hefehaltige Backwaren. Verzichten Sie auf Alkohol. Trinken Sie ausreichend, d.h. mindestens 2 Liter Flüssigkeit. Vermeiden Sie Fastenkuren, Durstphasen und sehr üppige Mahlzeiten.

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