Ohrthermometer

Die Körpertemperatur ist ein wichtiger Indikator für Ihr Befinden. Ist sie zu niedrig, helfen mitunter Bewegung oder warme Kleidung. Ist sie zu hoch, benötigen Sie eine Abkühlung. Eine erhöhte Körpertemperatur kann allerdings auch ein Anzeichen für Fieber sein. Reagiert Ihr Körper mit einer verstärkten Wärmeproduktion auf Beschwerden wie Ohr-, Hals- und Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Gliederschmerzen, ist dies eine Abwehrreaktion und dient der Bekämpfung von Bakterien und Viren. Zugleich schwächt Fieber Ihren Körper, weshalb Ruhe und Schlaf neben altbewährten Hausmitteln und, in akuten Fällen, von einem Arzt verschriebenen Medikamenten meist gute Heilmittel sind. Um Ihre Körpertemperatur zu ermitteln, bietet es sich an, die eigene Hausapotheke mit einem Thermometer, etwa einem Fieberthermometer für das Ohr, auszustatten. Ohrthermometer sind eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Stabthermometern, da sie nicht oral oder rektal in den Körper eingeführt, sondern nur für wenige Sekunden in den Gehörgang gehalten werden. Besonders die kurze Messdauer empfinden viele Menschen als angenehm und weniger anstrengend als andere Messarten. Kein Wunder, schließlich gestalten sich während einer Erkrankung selbst alltägliche Handlungen wie das An- und Ausziehen von Kleidung oder das aufrechte Sitzen als anstrengender Kraftakt. Es gilt somit: Kräfte schonen. Der Griff zum Ohrthermometer ist aus diesem Grund eine gute Wahl – und versorgt Sie schnell sowie unkompliziert mit zuverlässigen Messwerten.

Einfach erklärt: Wie funktioniert ein Ohrthermometer?

Ohrthermometer messen die Infrarotstrahlung, die von Ihrem Körper ausgeht, und erfassen dabei die Wellenlänge der abgegebenen Strahlung. Die Ausgangspunkte dafür sind Ihr Trommelfell sowie das umliegende Gewebe. Je kürzer die Wellen der abgegebenen Strahlung sind, desto höher ist Ihre Körpertemperatur. Das Ohrthermometer zeigt Ihnen den errechneten Messwert gut lesbar und bereits nach wenigen Sekunden auf einem Display an.

Gut zu wissen: Infrarotstrahlung wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von dem deutsch-britischen Wissenschaftler Sir William Herschel entdeckt. Bei dem Versuch, verschiedene Temperaturen anhand der farbigen Bereiche des Sonnenlichts zu messen, entdeckte er unsichtbares Licht, welches sich unterhalb des roten Lichtabschnitts befand – die Infrarotstrahlung. Diese wird von jedem Körper abgegeben. Es gilt: Je höher die Körpertemperatur, desto kürzer die Wellenlänge der Strahlung. Dieser Wert wird von einem Infrarotthermometer wie dem Ohrthermometer genau erfasst und umgerechnet.

Fieber messen im Ohr – wie gehen Sie vor?

Wir erklären Ihnen in drei Schritten, wie Ihnen Fieber messen im Ohr gelingt:

1. Neigen Sie den Kopf und ziehen Sie Ihr gereinigtes Ohr leicht nach hinten und oben, sodass Ihr Gehörgang freigelegt wird.
2. Positionieren Sie das Ohrthermometer in Ihrem Gehörgang. Hierbei legen Sie das Gerät sanft an dessen Eingang, ohne dabei Druck auszuüben.
3. Führen Sie die Messung am besten drei Mal hintereinander durch, um sicherzugehen, dass Sie das Thermometer richtig ausgerichtet haben.

Ab wann hat man Fieber?

Die normale Körpertemperatur eines gesunden Menschen liegt zwischen 36 und 37 °C. Dabei gilt es zu beachten, dass die Temperatur nicht in allen Bereichen des Körpers gleich und auch von der jeweiligen Tageszeit abhängig ist. So ist sie abends oftmals höher als am Morgen.

Ob Sie tatsächlich erhöhte Temperatur oder Fieber haben, können Sie den Werten aus unserer Tabelle entnehmen:

Achtung: Steigt Ihr Fieber in kurzer Zeit auf über 39,0 °C an oder hält es sich über zwei bis drei Tage, sollten Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Arzt vereinbaren. Säuglinge und Kleinkinder sollten ab 38 °C bei einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Wie genau ist das Fiebermessen im Ohr?

Die vom Trommelfell abgegebenen Infrarotstrahlen geben sehr genau Auskunft über Ihre Körpertemperatur. Die Messwerte, die Sie mit einem Ohrthermometer ermitteln, sind somit zuverlässig – wenn Sie das Thermometer richtig ausrichten und in Ihrem Gehörgang platzieren. Um festzustellen, ob Sie korrekt vorgegangen sind, können Sie die Messung in kurzen Abständen drei Mal wiederholen und die Werte miteinander vergleichen. Ausschlaggebend für weitere Maßnahmen ist in diesem Fall der höchste Wert.

Ohrthermometer reinigen – das sollten Sie beachten

Besonders im Krankheitsfall ist Hygiene überaus wichtig. Keime, Viren und Bakterien befinden sich in der Luft und verbreiten sich gerne und häufig unter anderem durch benutzte Taschentücher, Textilien, Geschirr sowie Besteck, aber auch über nicht gereinigte Thermometer. Umso wichtiger ist es, die Geräte zum Fieber messen nach jeder Anwendung gründlich zu reinigen.

So gelingt die Reinigung von Ohrthermometern garantiert:

• Säubern Sie das gesamte Thermometer mit einem feuchten Tuch. Viele Geräte sind nicht wasserdicht, weshalb Sie sie nicht unter dem laufenden Wasserhahn abwaschen sollten. Um die Messsensoren zudem nicht zu beschädigen, verwenden Sie lauwarmes, statt heißes Wasser.
• Um das Thermometer zu desinfizieren, eignen sich Seifenwasser oder Alkohol.
• Um die Spitze Ihres Thermometers für das Ohr besonders gründlich zu reinigen, tränken Sie ein Wattestäbchen in Alkohol und reiben sie damit ab.
• Einige Thermometer verfügen über Hygiene- oder Schutzkappen. Diese sollten Sie nach der Anwendung entsorgen und durch eine neue Kappe ersetzen. Unser Tipp: Schutzkappen für Thermometer können Sie online im Vorteilspack bestellen.

Praktische Tipps: Fieber richtig messen mit Ohrthermometern

1. Damit das Infrarotthermometer die von Ihrem Trommelfell abgegebene Strahlung gut erfassen kann, sollte Ihr Ohr gereinigt sein. Aber Vorsicht: Statt in Eigenregie vorzugehen, überlassen Sie die sanfte Reinigung am besten einer medizinischen Fachkraft.
2. Sie sollten kurz vor der Messung nicht auf Ihrem Ohr gelegen haben, da dies die Werte verfälschen kann.
3. Messen Sie Ihre Körpertemperatur im Ohr erst dann, wenn Sie sich akklimatisiert haben und über einen ruhigen Puls verfügen. Messungen, die kurz nach körperlicher Betätigung (im Falle von Kindern zählt auch Toben, Schreien oder Weinen dazu) durchgeführt werden, können ebenfalls ungenau sein.