Nasendusche / Nasenspülung

Die Nase leistet tagtäglich viel – sie übernimmt wichtige Funktionen in Sachen Atmung und reguliert den Atemstrom. Durch sie wird die Luft, die wir einatmen, gereinigt und befeuchtet. Außerdem ist sie unser Geruchsorgan und unterstützt uns dabei, zu differenzieren, ob etwas gut (im Sinne von ungefährlich) oder schlecht (im Sinne von vergoren, sauer oder faulig) riecht. Somit nimmt die Nase in gewisser Weise auch eine Schutzfunktion ein. Die Nasenschleimhaut erfüllt eine wichtige Funktion bei der Abwehr von Krankheitserregern, filtert und erwärmt die Luft. Zu guter Letzt unterstützt sie uns bei der Bildung von Stimme und Klang. Sie agiert als Resonanzraum, wenn wir sprechen. Zusammengefasst lässt sich festhalten: Eine gesunde und freie Nase erhöht nicht nur die Lebensqualität, sondern auch unsere Leistungsfähigkeit.

Denn ist die Nase verstopft oder sind die Nasenschleimhäute gereizt, kann dies sowohl tagsüber als auch in der Nacht zu Beschwerden und Einschränkungen führen. Eine schonende Möglichkeit, um die Nase zu reinigen und zu pflegen, sind Nasenduschen. Diese sind auch als Nasenspülungen bekannt und funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Doch bevor wir uns der Anwendung widmen, klären wir erst einmal auf: Wie wirkt eine Nasendusche?

Inhaltsstoffe und Wirkung einer Nasendusche

Eine Nasendusche fördert die natürliche Reinigung der Nasenschleimhaut. Diese hat ebenfalls eine wichtige Rolle inne: Sie unterstützt bei der Abwehr von Bakterien, Viren und allgemein Krankheitserregern sowie Schmutzpartikeln, die über die eingeatmete Luft in die Nase gelangen. Verantwortlich für diesen natürlichen Schutzwall in unserem Riechorgan sind kleine Flimmerhärchen und Nasensekret, welches die Nasenschleimhaut zusätzlich produziert. Schonende Nasenspülungen sorgen dafür, dass beispielsweise Staub und Schmutz, aber auch Pollen oder überschüssiges Sekret, welches womöglich Krankheitserreger enthält, entfernt werden.

Um die Nase zu spülen, verwenden Sie eine spezielle Lösung, die aus Wasser und Salz besteht. Das Salz sollte dabei eine besondere physiologische Konzentration aufweisen, um die Anwendung möglichst angenehm für Sie zu gestalten. Expertinnen und Experten empfehlen eine isotone Salzlösung. Isoton bedeutet in diesem Fall, dass die Konzentration des Salzes jener in den menschlichen Zellen entspricht.

Als Faustregel gilt:
Für die Herstellung einer isotonen Salzlösung lösen Sie 9 Gramm Salz in einem Liter Wasser auf, welches am besten körperwarm ist.

Salzlösungen für Nasenduschen

Um eine Nasenspülung durchzuführen, können Sie vorportioniertes Nasenspülsalz kaufen oder die Lösung selbst zusammenstellen. Achtung! Halten Sie sich genau an die angegebenen Mengen (0,9 Gramm Salz auf 100 ml Wasser / 9 Gramm Salz auf 1000 ml Wasser) - andernfalls könnte die Lösung die Nasenschleimhäute reizen und sogar schädigen. Wird die Spüllösung selbst hergestellt, sollte dies direkt vor der Anwendung geschehen. Das Wasser sollte handwarm sein. Reste werden verworfen. Abgestandenes Wasser eignet sich aus hygienischen Gründen nicht. Viel mehr sollte das Wasser frisch sein und im Falle von Leitungswasser Trinkwasserqualität haben.

Nachgefragt: Kann man mit normalem Salz wirklich die Nase spülen? Die Antwortet lautet: Ja. Kochsalz wirkt nasenschonend, wenn es kein Jod, Flourid, Trennmittel oder Rieselhilfen enthält. Allerdings sollten Sie hierbei unbedingt auf die richtige Salzkonzentration achten. Verwenden Sie zu viel Salz, wird die Lösung hyperton statt isoton – und kann ein unangenehmes Brennen in der Nase auslösen, welches sich so ähnlich anfühlt wie ein großer Schluck Nordseewasser. Zu wenig Salz erzielt allerdings ebenso wenig den gewünschten Effekt und kann die Schleimhaut unter Umständen sogar reizen.

So funktioniert eine Nasendusche

Viele Menschen, die ihre Nase schonend reinigen und durchspülen möchten, fragen sich: Wie mache ich eine Nasenspülung richtig? Zunächst einmal gilt: Übung macht, wie so oft, den Meister. Die wichtigsten Schritte für eine korrekte und wirksame Anwendung von Nasenduschen mit Nasenansatzstück sind:

1. Schließen Sie den Nasenaufsatz Ihrer gereinigten Nasendusche und füllen Sie den Wasserbehälter mit lauwarmem Wasser.
2. Geben Sie das Nasenspülsalz in das Behältnis und vermischen Sie es gründlich mit dem Wasser, indem Sie die Lösung sanft schütteln.
3. Verschließen Sie das obere Loch am Behältnis mit dem Finger und öffnen Sie den Nasenaufsatz.
4. Neigen Sie den Kopf stark zur Seite und öffnen Sie Ihren Mund weit.
5. Setzen Sie den Nasenaufsatz nun an Ihr oberes Nasenloch. Das mit dem Wasser vermengte Salz gelangt durch den Nasenaufsatz in das Nasenloch und fließt durch das untere Nasenloch wieder heraus.
6. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeit können Sie mit Ihrem Finger an der oberen Öffnung der Nasendusche selbst regulieren.

Tipp: Es reicht aus, wenn Sie die Nasenspülung mit nur einem Nasenloch durchführen, da so die gesamte Nase gereinigt wird.

Eine weitere Methode ist das Spülen per Hand. Dabei geben Sie die Spülflüssigkeit in die Hand, ziehen das Wasser mit der Nase sanft ein und blasen es dann wieder aus. Die in Nasenduschen-Sets enthaltenen Nasenaufsätze erleichtern diese Prozedur allerdings maßgeblich. Die Sets haben zudem den Vorteil, dass sie sowohl das Nasenansatzstück als auch das benötigte Nasenspülsalz umfassen. Noch dazu erhalten Sie Nasenduschen in verschiedenen Ausführungen, etwa aus Glas, Porzellan oder Kunststoff, und können das richtige Modell entsprechend Ihren persönlichen Vorlieben und Anforderungen auswählen.

Anwendungsbereiche für Nasenduschen

Wann sollten Sie eine Nasendusche anwenden? Grundsätzlich gilt, dass Nasenduschen in vielen verschiedenen alltäglichen Situationen für Linderung sorgen können. Sie reinigen sanft sowie schonend und sorgen schnell für Erleichterung – zwei entscheidende Pluspunkte, wenn es um die individuelle Pflege Ihrer Nase geht.

Nasenspülungen können folgende Beschwerden lindern bzw. vorbeugen:

• Erkältungen und damit einhergehend verstopfte Nasen
• Allergien
• Eine trockene Nasenschleimhaut
• Starke Verschmutzung durch z.B. Staub oder Sand

Aber Achtung: Ob sich Nasenduschen auch eignen, wenn Sie an Erkrankungen wie einer Mittelohrentzündung oder einer Nasennebenhöhlenentzündung leiden oder ob sie für die Nachsorge nach Operationen wie beispielsweise der Korrektur einer Nasenscheidewand geeignet sind, besprechen Sie bitte stets mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.

Bitte beachten: In der Nasenschleimhaut befinden sich Immunzellen, die wichtige Abwehrstoffe produzieren. Diese können durch die regelmäßige Anwendung einer Nasendusche ausgewaschen werden, was die natürliche Abwehrkraft der Nasenschleimhaut schwächt. Wiederkehrende Infektionen werden so begünstigt. Daher sind Nasenduschen nicht für die dauerhafte oder "vorbeugende" Anwendung geeignet!

Nasenduschen für Kinder

Ebenso wie Erwachsene können auch Kinder Nasenspülungen durchführen, wenn sie eine verstopfte Nase oder einen Schnupfen haben. Die Salzlösungen wirken bei ihnen ebenfalls sanft und reinigen sowie befeuchten die Nasenschleimhaut. Um den kleinen Patientinnen und Patienten die Handhabung einer Nasendusche zu erleichtern, gibt es spezielle Produkte für Kinder. Oftmals sind sie als Set erhältlich und umfassen neben der Nasendusche selbst auch vorportioniertes Salz. Bevor Eltern mit ihren Kindern eine Nasenspülung durchführen, sollten sie sich von medizinischem Fachpersonal beraten lassen. Expertinnen und Experten haben zudem oftmals Tipps parat, wie Kinder für die Anwendung am besten motiviert werden und wie Eltern ihnen die Skepsis oder sogar die Angst nehmen können.

Tipps zur richtigen Anwendung von Nasenspülungen

1. Wenden Sie die Nasendusche stets mit geöffnetem Mund an. Gelangt die Salzlösung doch einmal in den Rachen, können Sie sie ausspucken, aber auch unbesorgt schlucken.
2. Funktioniert das Nasenspülen nicht beim ersten Versuch, können Sie zunächst langsam damit beginnen, dem verstopften Nasenloch ein wenig Flüssigkeit hinzuzufügen. Nach einigen Minuten starten Sie einen zweiten Versuch – Sekret oder Verschmutzungen sollten sich nun bereits etwas gelöst haben.
3. Reinigen Sie die Nasendusche vor und nach jeder Anwendung gründlich, um sich möglichst nachhaltig vor Krankheitserregern zu schützen. Einige Hersteller empfehlen zudem, Nasenduschen nach einem gewissen Zeitraum auszutauschen.